Mads Mikkelsen Archive
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Die Tür/The door — Interviews — Magazines & Newspaper

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Beitrag  Admin Sa Sep 15, 2012 6:26 am

Böse Menschen halten sich nicht für böse
Mads Mikkelsen lebt den Moment


Andrea Niederfriniger/Filmreporter.de - 25. November 2009

Als Bösewicht Le Chiffre in "James Bond 007: Casino Royale" schafft der Däne Mads Mikkelsen den Durchbruch. Tatsächlich umgibt ihn eine Aura des Mysteriösen und Unnahbaren, als wir ihn im Berliner Hotelzimmer über seine erste deutsche Produktion "Die Tür" befragen. Seine graumelierten, strähnigen Haare fallen ihm immer wieder ins Gesicht. Anfangs streicht er sie hektisch beiseite, doch dann entspannt sich der 1,83 große Mime zunehmend. Er spricht mit uns über den Film und sein Privatleben.

Ricore: Sie haben auf Deutsch gedreht. Wie war das für Sie?

Mads Mikkelsen: Die Alternative war, eine deutsche Stimme über mein Englisch zu legen, und das wäre lächerlich gewesen. Anno hat gesagt, wir machen das so in Deutschland, das ist kein Problem. Ich dachte nur, in Dänemark machen wir sowas nicht. Also habe ich gesagt, ok, ich mache es auf Deutsch, dann könnt ihr eine Stimme drüberlegen. Natürlich war es schwierig, es ist ja nicht Dänisch. Wir haben ein paar Takes gemacht, wo ich Englisch und Jessica Deutsch gesprochen hat, aber das war noch schwieriger. Das waren in zwei verschiedene Welten. Es hat sich seltsam angefühlt. Auf Deutsch war es von der Sprache her schwierig, aber wir haben das zwischen den Takes geübt. Als Kind hatte ich Deutschunterricht in der Schule, aber das ist natürlich ganz anders.

Ricore: Wie lange haben Sie Deutsch gelernt?

Mikkelsen: Ich glaube zwei Jahre. Es war kein Hauptfach.

Ricore: Wie viele Sprachen sprechen Sie?

Mikkelsen: Nur Dänisch und Englisch. Und Schwedisch. Und jetzt auch ein bisschen Deutsch. Und ganz wenig Französisch. Und sehr wenig Russisch.

Ricore: Sie waren in vielen internationalen Produktionen. Was war das Besondere an diesem Film?

Mikkelsen: Ich fand die Geschichte von Anfang an sehr schön. Als ich sie gelesen habe, wurde ich sehr emotional. Sie war schön, einfach zauberhaft, Thriller, Drama. Es war schwierig, ein Etikett zu setzen, weil es ständig wechselt. Ich traf mich mit Anno Saul, den ich sehr mag, und habe Ja gesagt.

Ricore: Wie sind Sie zu dem Projekt gekommen?

Mikkelsen: Anno hat mich angesprochen. Er hat ein paar dänische Filme gesehen. Wir haben viel darüber geredet. Ich liebe das Skript, aber ich habe gefragt, ob er sich denn sicher sei, dass er nicht einen deutschen Schauspieler dafür finden würde? Dann hätte es die Sprachprobleme nicht gegeben. Aber er hat gesagt, er will nur mich. Dann habe ich gesagt, ok, dann mache ich es auf Deutsch.

Ricore: Glauben Sie an mysteriöse Dinge oder an Geister?

Mikkelsen: Wenn ich ein paar Bier getrunken habe und meine Freunde solche Geschichten erzählen, finde ich das sehr faszinierend. Wie viele hoffe ich, dass da noch mehr ist. Aber wir hoffen so viel, dass wir Religionen, Götter und auch Geister erschaffen. Vielleicht ist das auch ok so.

Ricore: Glauben Sie denn an etwas?

Mikkelsen: Manchmal hoffe ich, dass da mehr ist, aber ich bin mir nicht sicher. Ich habe nie etwas gesehen. Ich finde das Leben an sich schon magisch. Es ist unglaublich, dass man Babys zeugen kann. Das ist Magie genug. Das Leben ist einfach schön, wenn es irgendwo noch mehr gibt, ist das großartig.

Ricore: Gibt es etwas in Ihrer Vergangenheit, das Sie gerne ändern würden?

Mikkelsen: Nein. Wir haben darüber auch während der Dreharbeiten gesprochen. Aber zum Glück gab es keine tragischen Situationen in meinem Leben wie bei dieser Familie. In dieser Situation würde man vielleicht alles tun, um das zu ändern. Aber ich würde nicht zurück gehen, um ein paar dumme Entscheidungen in der Karriere oder meinem Privatleben zu ändern. Das gehört zum Leben. Man trifft falsche Entscheidungen und lernt daraus.

Ricore: Glauben Sie, dass wir besser werden, je älter wir werden?

Mikkelsen: Nicht unbedingt. Ich bin mir sicher, dass Hitler mit 17 ein netterer Mensch war. Es kommt darauf an, was man im Leben dazulernt. Wie viel Hass man erleben muss, wie viel Liebe man geben kann. Ich denke, das ist der Schlüssel um ein besserer Mensch zu werden.

Ricore: Wie kommen Sie damit voran?

Mikkelsen: Ich bin mir nicht sicher. Ich bin jetzt 43. Ich habe noch nicht oft zurück geblickt. Ich lebe einfach. Wenn ich mein Leben planen würde, bin ich sicher, dass ich versuchen würde, ein besserer Mensch zu werden. Ich bin mir aber auch dessen bewusst, dass ich ein gutes Leben führe und ein guter Mensch bin. Aber wenn man es richtig planen würde, könnte man sicher noch mehr erreichen.

Ricore: Aber Sie halten sich für gut genug?

Mikkelsen: Ich bin zufrieden, so wie es ist. So ist das Leben. Leben ist, was man in dem Moment ist. Die Dinge die man tut, machen die Person aus, die man ist. Aus irgendwelchen Gründen mache ich jetzt das hier und nicht etwas anderes. Ich könnte jetzt auch in Indien sein und viele arme Menschen retten. Aber aus irgendeinem Grund bin ich das nicht. Wenn ich darüber nachdenke, sollte ich das aber sein. Das sollten wir alle. Aber ich helfe vielleicht auf eine andere Art.

Ricore: Sie sind also ein Mensch, der den Moment lebt?

Mikkelsen: Ja, das würde ich sagen. Die Zukunft war immer etwas, das irgendwann kommt. Die Vergangenheit ist voll von guten und schlechten Erinnerungen, die man nutzen kann, wenn man will. Aber ich lebe sehr im Hier und Jetzt.

Ricore: Planen Sie Dinge genau oder sind Sie ein spontaner Mensch?

Mikkelsen: Ich glaube, ich bin sehr spontan. Ich habe das Skript gelesen, habe Anno getroffen und gleich gesagt, lass es uns machen. Normalerweise redet man mit Leuten darüber, ob das eine gute Idee ist. Man schaut sich seine Filme vorher an. Aber ich mochte Anno und das Skript so sehr, dass ich spontan zugesagt habe. Ich bin nicht nur beruflich, sondern auch privat spontan.

Ricore: Sie machen viele internationale Filme. Ist das für Sie auch ein Kriterium, Rollen auszuwählen?

Mikkelsen: Ich mag es. Ich habe nicht darüber nachgedacht, ob es eine gute Idee wäre, einen deutschen Film zu drehen. Ich mache die Dinge, die ich gerne mag. Es ist ein reiner Zufall, dass ich einen deutschen und einen französischen Film gedreht habe.

Ricore: Wie war die Zusammenarbeit mit Jessica Schwarz? Sie haben im Film eine sehr enge Beziehung.

Mikkelsen: Wir hatten Glück. Mit Jessica war es sehr einfach. Es ist nicht immer so, manchmal muss man mehr schauspielern. Man kann nicht voraussetzen, dass es einfach wird, immerhin ist es ein Job. Aber die Chemie war extrem gut. Sie ist eine fantastische Frau. An diesem Punkt ihrer Karriere war es sehr wichtig, dass sie eine Mutter spielt. Das hat sie zuvor noch nicht gemacht. Ich bin auch nur etwas älter als sie. Es war ganz natürlich, in die Rolle zu schlüpfen.

Ricore: Es gibt sehr explizite Sexszenen im Film. Ist es für Sie schwierig, solche Szenen zu drehen?

Mikkelsen: Für mich ist es nicht schwierig. Aber es kann schwierig werden, wenn einer der beiden nervös ist. Dann wird es ein bisschen peinlich. Wenn man so etwas dreht, darf man sich nicht auf den Sex konzentrieren, sondern auf die Emotionen der Szene. Ist es heiße Leidenschaft oder sehr einfühlsam. Wenn man sich darauf konzentriert, vergisst man den Sex dabei. Man spielt die Emotionen wie in jeder anderen Szene. Man ist einfach nur nackt (lacht). Aber es hilft, wenn beide sich wohl dabei fühlen.

Ricore: War es in diesem Fall einfach?

Mikkelsen: Ja, mit beiden Mädchen. Es war sehr unterschiedlich. Heike war nur zwei Tage da und wurde direkt hineingeschmissen. Aber sie war sehr cool und hat die Szene gleich verstanden. Es war sehr einfach mit ihr zu arbeiten. Jessica und ich kannten uns da schon eine Weile und haben es gut hingekriegt. Wir fanden die Szene sehr schön, deshalb war es nicht schwierig.

Ricore: Haben Sie zuvor darüber gesprochen und alles geplant?

Mikkelsen: Ja, bis ins Detail. Wenn man bei sowas anfängt zu improvisieren, wird es sehr schwierig. Man überlegt dann immer, wie's jetzt weiter geht. Wir haben festgelegt, wo es anfängt und wo es aufhört. Man hat gewisse Einstellungen und Einzelheiten, mit denen man arbeiten kann, damit sich jeder wohl fühlt. Damit man nicht den Regisseur neben sich stehen hat, der sagt, los, mach weiter.

Ricore: Gab es im Film die Möglichkeit zu improvisieren?

Mikkelsen: Ja, gab es. In meinem Fall war die Improvisation vor allem körperlich. Es war für mich nicht gerade einfach, auf Deutsch zu improvisieren. Wenn ich das hätte tun wollen, hätte ich Jessica vorher fragen müssen, wie man das grammatikalisch sagt. Der, die oder das (lacht). Aber bei den körperlichen Sachen konnte ich viel improvisieren.

Ricore: Improvisieren Sie gerne?

Mikkelsen: Ja, Improvisation ist eine interessante Sache. Ich mag es aber nur, wenn man weiß, worum es in der Szene geht. Wenn man weiß, wo sie anfängt und wo sie aufhört. Dann kann man improvisieren und mit schönen Ideen kommen. Aber wenn man nicht weiß, worum es in der Szene geht, dann endet das meistens mit Leuten, die herumschreien und weinen. Das ist dann wie im Schauspielunterricht. Das finde ich langweilig. Aber wenn man weiß, wo die Improvisation hinführen soll, ist das sehr schön.

Ricore: Gab es Unterschiede zwischen deutschen Filmen und anderen Projekten?

Mikkelsen: Außer der Sprache, die für mich extra Arbeit bedeutete, war nichts anders. Alles wird genauso gemacht wie bei mir zu Hause. Die Crew ist genauso groß, die Arbeitsweise ist gleich. Die Deutschen waren sehr gastfreundlich und herzlich. Es war sehr schön.

Ricore: Gibt es schon neue Pläne?

Mikkelsen: Ich werde einen Film mit einem Schweizer drehen. "Clean Out" ist ein Mafia-Film.

Ricore: Sind Sie darin böse?

Mikkelsen: Das würden Sie vielleicht so sehen, aber ich glaube nicht, dass er sich selbst als böse bezeichnen würde. Das ist ja das Problem mit bösen Menschen, sie halten sich gar nicht für böse. Aber er ist ein Mafia-Typ.

Ricore: Haben Sie Angst davor, immer für dieselben Rollen besetzt zu werden?

Mikkelsen: Nein. Ich hatte das Glück, schon Väter, Priester, Homosexuelle, Bösewichte und gute Helden spielen zu können. Ich habe gar keine Angst davor. Jeder sieht mich mit anderen Augen.

Ricore: Haben Sie ein Lieblingsgenre?

Mikkelsen: Ich würde sagen Drama. Realistische Dramen mag ich am liebsten. Aber ich mag auch schwarze Komödien oder David Lynch und die Coen-Brüder. Jedes Genre ist fantastisch, wenn man es richtig macht. Ich bevorzuge nichts, aber wenn, dann Drama.

Ricore: Wenn Sie viel unterwegs sind, können Sie das mit Ihrem Familienleben verbinden?

Mikkelsen: Das ist absolut unmöglich. Es war zwei Jahre lang sehr schwierig, weil ich viel zu oft weit weg gearbeitet habe. Wir müssen das jetzt anders planen. Es hat zwar Spaß gemacht, aber so kann ich nicht weiter machen.

Ricore: Dann haben Sie definitiv beschlossen, kürzer zu treten?

Mikkelsen: Ja. Gerade passiert sehr viel und ich muss statt zwei Projekte anzunehmen, mich nur für eins entscheiden. Aber das ist ok. So ist das Leben.

Ricore: Manche sagen ja, die Familie kann einen am Set besuchen.

Mikkelsen: Sie kommt ja auch vorbei, aber das ist nicht das gleiche. Das sind nur Besuche und kein miteinander Leben. Wir müssen für die nächsten Jahre einen Plan schmieden.

Ricore: Schade, dass Sie gerade jetzt kürzer treten müssen.

Mikkelsen: Aber wenn ich es nicht tun würde, würde ich immer mehr arbeiten und immer weniger vom Leben haben. Deshalb müssen wir eine Lösung finden. Wir werden es kombinieren, sodass alle damit glücklich sind.

Ricore: Vielen Dank für das Gespräch.




Evil men do not consider themselves evil
Mads Mikkelsen lives the moment


As the villain Le Chiffre in "James Bond 007: Casino Royale," the Dane Mads Mikkelsen creates a breakthrough. There's an aura of mystery and unapproachable, as we ask him in the Berlin hotel room on his first German production "The Door". His graying, stringy hair to fall again in the face. At first, he sweeps them aside hectic, but then the grand actor 1.83 m relaxed more. He talks to us about the film and his personal life.


Ricore: You've made a movie in German. How was it for you?

Mads Mikkelsen: The alternative was to place a German voice over my English, and that would have been ridiculous. Anno has said, we do it every time in Germany, and that's not a problem. I just thought, in Denmark we do not do that. So I said, okay, I'll do it in German, then you can put your voice over it. Of course it was difficult, it's not Danish. We have done a few takes, where I spoke English and Jessica German, but it was more difficult. This was two different worlds. It just felt weird. In German, it was difficult in terms of language, but we have practiced between takes. As a child I had German lessons at school, but that is obviously quite different.

Ricore: How long have you studied German?

Mikkelsen: I believe two years. It wasn't a major subject.

Ricore: How many languages do you speak?

Mikkelsen: Only Danish and English. And Swedish. And now, a little German. And very little French. And very little Russian.

Ricore: You've made a lot of international productions. What was so special about this movie?

Mikkelsen: I liked the story from the beginning. When I read it, I was very emotional. She was beautiful, simply enchanting, thriller, drama. It was difficult to put a label, because it constantly changes. I met with Anno Saul, whom I like very much, and I said yes.

Ricore: How did you come to the project?

Mikkelsen: Anno asked me. He has seen a couple of Danish films. We talked a lot about it. I love the script, but I have wondered whether he was sure that he would not find a German actor for that? Then there wouldn't be the language problems. But he said he just wants me. Then I said, okay, I'll do it in German.

Ricore: Do you believe in ghosts or mysterious things?

Mikkelsen: If I drank a few beers and my friends tell those stories, I 'm very fascinated. Like many, I hope that there's more. But we hope so much that we created religions, gods and ghosts. Maybe that's ok.

Ricore: Do you believe in something?

Mikkelsen: Sometimes I hope that there is more, but I'm not sure. I've never seen anything. I think, life is magical. It's unbelievable that you can make babies. This is magic enough. Life is simply wonderful, if somewhere is still more, that's great.

Ricore: Is there something in your past that you would like to change?

Mikkelsen: No. We have talked about it during the filming. But fortunately there were no tragic situations in my life as with this family. In this situation you would probably do anything to change that. But I would not go back to change some stupid decisions in my career or personal life. That's part of life. You meet the wrong decisions and learns from it.

Ricore: Do you think we are better, the older we get?

Mikkelsen: Not necessarily. I'm sure that Hitler at the age of 17 was a better person. It depends on what one learns in life. How much hatred do you have to get through, how much love you can give. I think that's the key to a better person.

Ricore: As you move forward with it?

Mikkelsen: I'm not sure. I am now 43 years old. I have not looked back often. I live simply. If I would plan my life, I am sure that I would try to become a better person. I am also aware of the fact that I live a good life and am a good person. But if you would plan it right, you could certainly do more.

Ricore: But you think, that you are good enough?

Mikkelsen: I'm happy, how it is. That's life. Life is, what you are in this moment. The things you're doing are that, what makes you, what you are. For some reasons I'm doing this here and nothing different. I could be in India now and save many poor people. But for some reason I'm not doing this. When I'm thinking over it, I should be there. We are should do that. But maybe I'm helping in a different way.

Ricore: So you're a man, who's living in the moment?

Mikkelsen: Yeah, I would say so. The future was everytime something for me, which would come someday. The history is full of good and bad memories, which you can use, if you want it. But I'm very living here and now.

Ricore: Are you planning a lot or are you spontaneous?

Mikkelsen: I believe, I'm very spontaneous. I've read the script, met Anno and said at once: Let's do it. Normally you'd talking with others, if this is a good idea. You'd watch his other movies. But I really liked Anno and the script, that I spontaneous said yes. I'm spontaneous not only in my job, but in private too.

Ricore: You're making a lot of international movies. Is this a reason to choose a role?

Mikkelsen: I like it. I didn't thought, whether it's a good idea to make a German movie or not. I'm doing things, I like to. It was just by chance, that I've made a German and a French movie.

Ricore: How it was to work together with Jessica Schwarz? You have a close relationship in the movie.

Mikkelsen: We were very lucky. It was very simple with Jessica. That's not always so, sometimes you have to act more. You can't assume, that it will be easy. It's a job! But the chemistry was extremely good. She's a fantastic woman. At this point of her career it was important to play a mother. She never done this before. I'm only few years older than her. It was very naturally to play this role.

Ricore: There are some very detailed sex scenes in the movie. Is it difficult for you to make such scenes?

Mikkelsen: For me it isn't difficult. But it could be difficult, when one is nervous. Then it will be a little bit embarrassing. When you're making such a scene, you mustn't concentrate on the sex, but on the emotions of the scene. Is it hot temptation or very sensitive. If you're concentrate on that, you forget the sex. You're acting emotions like in every other scene. You're only naked (laughs). But it helps, when both are feeling comfortable.

Ricore: Was it simple in that movie?

Mikkelsen: Yes with both girls. It was very different. Heike was there only two days and was bashed into. But she was very cool and understood the scene at once. It was easy to work with her. Jessica and I knew each other a while then and we've made it good. We liked the scene and so it wasn't difficult.

Ricore: Did you talked about it bevor and did you planned it?

Mikkelsen: Yes. In every detail. If you start to improvise it is very difficult. You always thinking, what will happen next. We've made a plan, where to start and where to end. You have some shoots and details, with which you can work, so you can feel comfortable. Then you won't have the director standing near you, who says: Come on! More!

Ricore: Could you improvise in the movie?

Mikkelsen: Yeah, there were some possibilities. I have improvised with my body. It wasn't easy for me to improvise in German. If I would have done it, I had to asked Jessica, how to say it with the right grammar. "Der", "die" or "das" [German articles] (laughs). But with my body I could improvise very much.

Ricore: Do you like to improvise?

Mikkelsen: Yes, to improvise is an interesting thing. But I only like it, when you know, what's the scene about. When you know, where it starts and where it ends. Then you can improvise and have good ideas. But if you don't know it, then it usually ends with people who are shouting and crying. That's like acting classes. That's boring. But if you know, how the improvisation should end, then it's great.

Ricore: Are there differences between German movies and other projects?

Mikkelsen: It was only the language different, which means more work for me. It's the same like in Denmark. The Crew is as big as there and the way to work is similar. The Germans are very hospitable and kind. That was very nice.

Ricore: Do you have some other plans?

Mikkelsen: I will make a movie with a Swiss. "Clean out" will be a movie about the Mafia.

Ricore: Are you the bad boy?

Mikkelsen: You would think so, but I don't believe, that he would call himself a bad boy. That's the problem with the bad guys, they don't believe, that they are bad. But he's one of the Mafia.

Ricore: Are you afraid to get only the same roles?

Mikkelsen: No. I was lucky to be able to play fathers, priests, gay guys, bad boys and good heroes. I don't have any fear. Everybody sees me with a different view.

Ricore: Do you have a favorite genre?

Mikkelsen: I would say drama. I like realistic dramas the most. But I like black comedies or David Lynch or the Coen-Brothers too. Every genre is fantastic, if you're doing it right. But I don't prefer anything, but if, then it would be the drama.

Ricore: When you're a lot out of buisness, could you combine it with your family life?

Mikkelsen: That's absolute impossible. It was very difficult for two years, because I've worked a lot away from home. But now we have to plan it a different way. It was a lot of fun, but I can't go further that way.

Ricore: So you're decided to make less movies?

Mikkelsen: Yes. It happen a lot this time and I have to decide for one projects than to take both. But that's alright. That's life.

Ricore: Some say, that your family could visit you at the setting.

Mikkelsen: They visit me, but that's not the same. That are only visits and no living together. We have to make a plan for the next years.

Ricore: It's sad, that you have to cut down at this time.

Mikkelsen: But if I wouldn't, I would work more and more and have less from life. That's why we have to find a solution. We will combine it, so that we are all happy with it.

Ricore: Thank you for the interview.

(translated by Luin)

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Beitrag  Admin Do Sep 20, 2012 9:52 am

Interview
Heike Makatsch: "Mitte hat schon etwas Dorfiges"

22.12.2009 10:22 Uhr, von Sylvia Vogt

Schauspielerin Heike Makatsch hat zusammen mit ihrem Freund, dem Tomte-Schlagzeuger Max Schröder eine Kinderlieder-CD aufgenommen. Mit Tagesspiegel.de sprach sie über ignorante Mitte-Bewohner, die Faszination des Gruseligen und den Masterplan fürs Leben.

Ein grauer Tag im Dezember, es ist nichts los im Weinbergspark, nur ein Hund jagt einem Ball hinterher. Das Café Nolas liegt im Winterschlaf. Heike Makatsch kommt angeschlendert durch den Nieselregen, sie wohnt gleich um die Ecke, zusammen mit ihrem Freund, dem Tomte-Schlagzeuger Max Schröder, und den beiden Töchtern. Ganz entspannt sieht sie aus, keine Spur ist zu sehen von schlaflosen Nächten, obwohl ihre zweite Tochter erst ein paar Wochen alt ist. Makatsch sucht einen kleinen Tisch am Fenster aus und bestellt einen Earl Grey.

Frau Makatsch, die Gegend hier um den Weinbergspark ruft bei vielen Abwehrreflexe hervor – es gibt ja das Klischee der Mitte-Mütter, mit den Bugaboo-Kinderwagen, Babyboutiquen und Kindercappuccinos. Nervt Sie das?

Ich kann schon verstehen, dass das auf manche abstoßend wirkt. Man sieht eine homogene Masse von gleichaltrigen, gleich situierten, gleich geschmäcklerischen Menschen, die meinen, außer ihrer Welt gäbe es keine andere. Die leben in einer Realitätsblase, die sie für die Wirklichkeit halten. Das ist natürlich ignorant und kann auch unangenehm sein. Auf der anderen Seite habe ich das Gefühl, dass genau hier ein Familienleben möglich ist, das Spaß macht.

Warum?

Man hat ein sicheres Gefühl für die Kinder, es gibt den Park mit tollen Spielplätzen, überall sind Cafés. Man kann hier Kinder haben, ohne vom Leben ausgeschlossen zu sein. Aber es ist ein privilegiertes Pflaster, und das darf man auch nicht aus den Augen verlieren. Viele Menschen, die früher im Kiez gewohnt haben, sind rausgedrängt worden. Das ist die Kehrseite.

Keine Sehnsucht, ins Grüne zu ziehen, mit Häuschen und Garten?

Nein, der Weinbergspark ist super. Ich sage im Spaß manchmal zu meiner Tochter: ‚Guck mal, das ist unser Garten! Aber wir lassen auch andere rein. Wir sind ja nicht so.’

Vor gar nicht langer Zeit hatte der Park noch einen ganz anderen Ruf.

Und jetzt ist er der Studenten-Rucksacktouristen-Model-Park, wo die jungen Leute sitzen, zeichnen, sich unterhalten und Zigarettchen rauchen. Das ist so lebensfroh. Ich mag das.

Sie haben mal von einem Leben in einer Kommune geträumt.

Das ist jetzt wirklich schon eine Weile her, aber eigentlich ist das immer noch ein Traum von mir. Ich habe aber das Gefühl, dass ich momentan so wie ich wohne, gar nicht weit davon entfernt bin. In unserem Haus gibt es viele Kinder im gleichen Alter, die spielen miteinander und können die Treppen hoch und runter rennen und in die verschiedenen Wohnungen schlüpfen. Und die Gegend hier, das hat schon etwas Dorfiges.

Gibt es bei Ihnen zu Hause Diskussionen darüber, wer sich um die Kinder kümmert?

Das ist bei uns zum Glück nie ein Thema. Es gibt viel zu diskutieren – aber darüber nicht. Das war schon immer ganz gleichberechtigt.

Vielen Berliner Eltern macht spätestens die Frage, auf welche Schule sie ihr Kind schicken sollen, große Sorgen. Kennen Sie diese Befürchtungen auch?

Ja, natürlich. Meine Mutter ist Grundschullehrerin in Berlin, und von daher kenne ich die Sorgen. Wenn man erlebt, dass immer mehr gekürzt wird, Ausfallstunden zunehmen und wie den Lehrern die Hände gebunden sind, überhaupt fruchtbar mit den Kindern zu arbeiten, da könnte man schon verzweifeln. Die meisten Eltern würden ihre Kinder doch am liebsten auf Privatschulen schicken, wenn sie es sich leisten könnten. Aber das ist dann auch wieder so ein Eliteklüngel.

Mit Ihrem Freund Max Schröder haben Sie jetzt eine Platte mit Kinderliedern aufgenommen. Ist das eine gute Idee, mit dem Lebenspartner zusammenzuarbeiten?

(lacht) Ich glaube, er entdeckt da eine schwierige Seite an mir, wenn ich bei der Arbeit mit mir hadere. Aber es hat auch großen Spaß gemacht. Und unserer Tochter auch. Sie kann alle Lieder auswendig.

Welches mag sie am liebsten?

Der Kuckuck und der Esel, das ist schon schmissig.

Auf der Platte singen Sie traditionelle Kinderlieder, die als Indie-Popstücke arrangiert sind. Sind Sie Rolf-Zuckowski-geschädigt?

Bei uns zu Hause laufen noch gar nicht so viele Kinderlieder, wir singen lieber selbst mit der Gitarre - „Drei Chinesen mit dem Kontrabass“ und solche Sachen.

Haben Sie bei der Auswahl der Lieder darauf geachtet, dass sie kindgerecht sind?

Wir haben einfach die Lieder ausgewählt, die in uns etwas ausgelöst haben. Die kannte ich ja alle noch aus meiner eigenen Kindheit. Mein Vater hat sie mit mir gesungen und Gitarre dazu gespielt. Einige unserer Lieder handeln auch von Erwachsenenthemen. Bei dem Lied „Wenn ich ein Vöglein wär“ gibt es die Verse: „Zu jeder Stunde in der Nacht, hab ich an dich gedacht“. Das ist schon lustig, wenn da eine Dreijährige lauthals mitsingt.

Aber Gruseliges ist nicht dabei. Dabei geht es ja in anderen Kinderliedern ganz schön drastisch zu, da werden Füchse geschossen und Mäusen wird das Fell abgezogen.

Ich glaube aber nicht, dass Kinder solche Lieder nicht hören sollten. Die haben oft sogar eine absolute Faszination bei Dingen, die ihnen Angst machen.

Wie zum Beispiel Dinosaurier oder der böse Wolf.

Oder der Grüffelo, das Monster aus dem Wald, das sind doch die Renner. Ich glaube, Kinder wollen das auch aushalten und sie bekommen so auch eine Ahnung, dass es neben ihrer heilen Welt noch etwas anderes gibt. Und dass Tiere getötet werden - ich frage mich auch manchmal, wenn Wurst auf dem Teller liegt, soll ich dann sagen: Das ist jetzt übrigens das Schweinchen? Aber früher auf dem Bauernhof wurden die Tiere auch vor den Augen der Kinder geschlachtet. Das ist bestimmt dramatisch für ein Kind, aber ohne Traumata kommen wir sowieso nicht aus.

Gibt es bald wieder eine gemeinsame Platte?

Wir haben ja schon öfter zusammen Musik gemacht, das kann ich mir schon vorstellen. Jetzt gerade haben wir ein Weihnachtslied zusammen aufgenommen. Diese Art von Kreativität ist bei uns zu Hause immer um die Ecke. Aber eigentlich sehe ich mich nicht als Musikerin. Ich singe sehr gern, aber es gibt viele, die das besser können als ich.


Es sieht so aus, als ob bei Ihnen alles rund laufen würde. Im März kam der Film „Hilde“ heraus, im November der Thriller „Die Tür“, in dem Sie an der Seite von Mads Mikkelsen spielen.

Das waren doch nur drei Drehtage. In der Filmwelt plustern sich viele Dinge so auf. Eigentlich habe ich ein ganzes Jahr nicht gearbeitet. Das ist natürlich für mich auch ein Kreativstau. Aber im Frühjahr fange ich wieder an.

Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?

Man schiebt Sachen an, macht mal ein Hörbuch hier oder ein kleines Projekt da. Aber ich kann auch gut Zeit mit mir verbringen oder mit meiner Familie.

Haben Sie manchmal Angst, dass das Glück auch flüchtig sein könnte?

Ich kann mich ganz gut adaptieren und weiß, dass es immer wieder Phasen der Neuorientierung gibt. Ich musste ja auch erstmal schauen, wie das mit dem zweiten Kind klappt, ob es ein Kind wird, das mich das auch machen lässt. Ich taste mich immer wieder neu ran, und freue mich, wenn der nächste Schritt sich einfügt. Da gibt es keinen Masterplan.

Die CD "Die schönsten Kinderlieder aus dem großen Diogenes Liederbuch" von Heike Makatsch & derhundmarie (Max Schröder) ist bei Diogenes erschienen. Das Booklet enthält alle Liedtexte und Zeichnungen von Tomi Ungerer.



Heike Makatsch: "Mitte is village like"

12/22/2009 10:22 clock, by Sylvia Vogt

Actress Heike Makatsch has recorded with her ​​boyfriend, the drummer Max Schroeder Tomte a children's songs CD. With Tagesspiegel.de she talked about ignorant middle-dwellers, the fascination of the Ghoulish and the master plan for life.

A gray day in December, there is nothing going on in the Weinberg Park, just a dog chasing a ball. The Cafe Nola is in hibernation. Heike Makatsch angeschlendert comes through the drizzle, she lives right around the corner, along with her boyfriend, the Tomte drummer Max Schroeder, and their two daughters. She looks very relaxed, no trace can be seen from sleepless nights, although her second daughter is only a few weeks old. Makatsch studied from a small table by the window and ordered an Earl Grey.

Ms Makatsch, the area here at the Weinberg Park evokes many defense mechanisms - there is the stereotype of the middle-mothers, with the Bugaboo stroller, baby boutiques and children cappuccinos. Annoys you?

I can understand that to some repugnant acts. One sees a homogeneous mass of the same age, same-off, the same generic arty people who think that there is no other besides their world. The reality of living in a bubble, which they think is the reality. This is obviously ignorant and can also be uncomfortable. On the other hand I have the feeling that this is where family life is possible, this is fun.

Why?

One has a feeling of safety for the children, there is the Park with great playgrounds, cafes are everywhere. One can have children without being excluded from life. But it is a privileged pavement, and we should be careful not to lose sight of. Many people who used to live in the neighborhood, have been pushed out. This is the flip side.

No desire to move to the countryside, with house and garden?

No, the Weinberg Park is great. I say as a joke sometimes to my daughter, 'Look, this is our garden! But we can also clean other. We're not like that. '

Not so long ago, the park had a very different reputation.

And now he's the student backpackers-model park, where young people sit, stand, talk and smoke Zigarettchen. This is so full of life. I like that

You have always dreamed of living in a commune.

This is now really been a while, but actually this is still a dream of mine. But I have the feeling that I am living at the moment as I, am not far from it. In our house there are many children of the same age who play with each other and can run up and down the stairs and slip into the various apartments. And the area here that has something Dorfiges.

Is it at your house discussion about who takes care of the children?

That's when we fortunately never an issue. There is much to discuss - but not beyond. That was always quite equal.

Berlin's many parents makes the latest issue, on which school they should send their child, very worried. Do you know these fears also?

Yes, of course. My mother is an elementary school teacher in Berlin, and so I know the worry. When you experience that more and more will be reduced, increasing working hours lost and how the teachers have their hands tied, ever fruitful to work with the children, since they already could despair. Most parents would prefer to send their children to private schools but if they could afford it. But it'll be another one of those elite coterie.

With your friend Max Schröder You now have made ​​a record of children's songs. Is this a good idea to work with a life partner?

(Laughs) I think he discovered as a difficult side to me when I quarrel with me at work. But it has been great fun. And our daughter. You can memorize all the songs.

What she likes best?

The cuckoo and the donkey, that's snappy.

On the record you singing traditional children's songs, arranged as indie-pop pieces. Are you injured Rolf Harris?

In our home, run not so many children's songs, we prefer to sing with the guitar - "Three Chinese with the bass" and stuff like that.

Have you in the selection of songs sure that they are appropriate for children?

We simply selected the songs that have triggered something in us. I knew all still from my own childhood. My father sang and played guitar with me so. Some of our songs are also of adult themes. With the song "If I were a bird" there are the lines: "At any hour of the night, I have thought of you." That's funny, if there's a three year old singing along loudly.

Creepy but is not there. It's all in other children's songs for quite drastically because foxes are shot and mice, the skin removed.

But I do not think children should not hear those songs. Who often an absolute fascination with things that make them afraid.

Such as dinosaurs or the big bad wolf.

Or the Gruffalo, the monster out of the woods, they're a big hit. I think kids want to stand it, and they also get as a kind of idea that in addition to their ideal world is something else. And that animals are killed - I wonder sometimes if sausage is on the plate, should I say: This is now the way the pig? But earlier on the farm the animals were slaughtered before the eyes of the children. That is certainly dramatic for a child, but without trauma, we do not come from anyway.

Will there soon be a common back plate?

We have already frequently played together, I can imagine. Right now we have recorded a Christmas song together. This kind of creativity is always at home at the corner. But actually I do not see myself as a musician. I sing very much, but there are many who can do that better than me.

It looks as if everything was going around with you. In March came out of the movie "Hilde" in November, the thriller "The Door", in which you play alongside Mads Mikkelsen.

Those were just three days of shooting. In the film world, fluff up a lot of things on Sun Actually, I have not worked a whole year. This is of course for me a creative jam. But in the spring I'll start again.


What do you do when you're not working?

You put your stuff on, make time since an audio book here or a small project. But I can also be good to spend time with me or with my family.

Do you ever fear that happiness could also be volatile?

I can adapt quite well and I know that there are always phases of reorientation. I had to also look at first, as it works with the second child, whether it is a child that makes me do it too. I feel my time and again ran, and I am happy if the next step fits. Since there is no master plan.

The CD "The most beautiful children's songs from the great Diogenes Songbook" by Heike Makatsch & derhundmarie (Max Schroeder) is published by Diogenes. The booklet includes all lyrics and drawings by Tomi Ungerer.

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Beitrag  Admin Mo Okt 01, 2012 11:29 pm

"Kinder sind das größte Abenteuer"

Interview: Rosa Zakravsky, erschienen: 28.11.2009 00:00 Uhr, zuletzt bearbeitet: 17.02.2011 10:29 Uhr

Jessica Schwarz liebt das Abenteuer – privat, wie im Film. Nach ihrer eindrucksvollen Darstellung einer bezaubernd schönen, nackten Leiche in „Das Parfum“, der heldenhaften Buddenbrook-Tochter Tony oder kürzlich Romy Schneider, durchlebt sie nun in dem Fantasy-Thriller „Die Tür“ den Alptraum einer jeden Mutter: Ihre Tochter stirbt. Nur der Gang durch eine magische Tür in die Vergangenheit kann sie wieder lebendig machen. Ein Sonntagsgespräch mit der 28-Jährigen über ihre erste Mutterrolle, die wilden alten Zeiten und die Angst vor dem Stillstand.

So!: Frau Schwarz, in Ihrem neuen Film „Die Tür“ spielen Sie erstmals eine Mutter. Was bedeutet Ihnen dieser Schritt vom Mädchen zur Frau?

Jessica Schwarz: In erster Linie stellt man fest, dass man in ein Alter kommt, in dem man auf einmal jemanden spielt, der Kinder hat. (lacht) Dazu kommt, dass man mit einer anderen Verantwortung an Dreharbeiten herangehen sollte. Kinder müssen besonders in jungem Alter am Set beschützt werden. Man muss erst einmal herausfinden, wie man an diese kleinen Menschen am besten herankommt.

So!: Wie war Ihre Zusammenarbeit mit der Jungdarstellerin und Filmtochter Valeria Eisenbart?

Schwarz: Bei Valeria und mir war es wirklich Liebe auf den ersten Blick. Entsprechend schwierig war die Trennung danach. Es war eine tolle Erfahrung, denn Kinder spielen sehr unverblümt und direkt. Man muss sich deshalb immer wieder neu auf eine Szene einlassen.

So!: Wurde durch diese Zusammenarbeit vielleicht auch Ihr Mutterinstinkt geweckt?

Schwarz: Natürlich. Das ist bereits bei meinen Neffen und Nichten passiert. Aber in Wirklichkeit ist es kein richtiger Vergleich mit dem Muttersein, weil abends dann doch wieder die richtigen Eltern da sind.

So!: Und wie steht es mit dem eigenen Kinderwunsch?

Schwarz: Mir wurde dadurch bewusst, dass ich so etwas nicht missen möchte. Es ist eine sehr wichtiges und großes Abenteuer – wahrscheinlich das größte überhaupt. Aber es bedeutet auch sehr viel Verantwortung und ich kann es noch überhaupt nicht nachvollziehen, wie es ist, wenn man Tag und Nacht jemandem so viel Aufmerksamkeit schenkt.

So!: Wie kann man sich den dänischen Bond-Bösewicht
Mads Mikkelsen, der Ihren mysteriösen Ehemann spielt, bei der Arbeit vorstellen?

Schwarz: Ich glaube, dass wir beide unseren Beruf aus tiefstem Herzen und leidenschaftlich ernst nehmen. Wir verschließen keinen einzigen Riegel und machen uns komplett auf. Wir haben harmoniert, sind uns in vielen Dingen ähnlich und haben beide versucht, das Beste aus uns herauszuholen.

So!: Würden Sie – ähnlich wie in Ihrem Film – gerne durch ein Zeitfenster in die Vergangenheit reisen, um Ihr Leben zu ändern?

Schwarz: Wenn es ausschließlich um mein Leben geht, würde ich dies radikal verneinen: denn an den Dingen, die passiert sind, bin ich selbst Schuld, also muss ich mit der Konsequenz leben. Sie können mich stärker machen und mir eine Weisheit auf den Weg mitgeben, die ich nicht missen möchte und sollte. Sonst würde es nämlich auch keine Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit und meines Daseins geben. Aber wenn es, wie in dem Film, um mein Kind gehen würde, wüsste ich ehrlich gesagt nicht, was ich machen würde.

So!: „Jeden Tag ein Abenteuer. Sonst ist das Leben langweilig“, haben Sie einmal gesagt. Reichen Ihnen dafür die Filme und verschiedenen Rollen aus, oder brauchen Sie den Adrenalinkick auch im Privatleben?

Schwarz: Meine Bungee-Jumping-Zeiten sind schon lange her, aber ich bin immer noch ein Mensch, der gerne viel unternimmt. Wenn ich allerdings sehr viel zu tun habe und ständig arbeite, merke ich, dass eine Auszeit auf meiner Abenteuercouch eigentlich auch ganz toll sein kann. (lacht)

So!: Wie gestalten Sie sonst Ihre Freizeit?

Schwarz: Ich brauche das Reisen, das Wegkommen, neue Entdeckungen und die Aktivität. In meinem Privatleben muss ich mich selbst zu spüren bekommen. Man verbringt so viel Zeit mit seinen Rollen und wenn dann zwischendrin einmal eine kurze Pause ist, fragt man sich: Was fange ich denn jetzt mit mir an? Es ist nicht genug Zeit da, um etwas richtig zu lernen und auch nicht, um jeden Mittwoch zur Gymnastik zu gehen.

So!: Gab es einen bestimmten Film, der Ihren Werdegang als Schauspielerin maßgeblich beeinflusst hat?

Schwarz: Ich hatte diese Erfahrung tatsächlich, mit dem Film „Nikita“. Ich habe ihn gesehen und mir gesagt: Entweder werde ich jetzt Auftragskillerin oder ich muss als Schauspielerin arbeiten, damit ich eine spielen kann. Es waren lustigerweise immer eher die harten Filme, die etwas Spezielles in mir auslösten. Auch „Natural Born Killers“ war beispielsweise eine Art Inspiration für mich. Es werden da Dinge gezeigt, die man normalerweise nie tun würde.

So!: Was würden Sie tun, wenn Sie eines Tages nicht mehr als Schauspielerin arbeiten könnten?

Schwarz: Lange Zeit Herumsitzen könnte ich sicherlich nicht. Vielleicht würde ich komplett in die Hotelbranche einsteigen, gemeinsam mit meiner Schwester habe ich da bereits einige Erfahrungen gesammelt.



"Children are the greatest adventure"

by Rosa Zakravsky, published: 28.11.2009 00:00 , last modified: 17/02/2011 10:29 am

Jessica Schwarz loves adventure - private, like in the movie. For the striking illustration of a glamorous beautiful naked body in "Perfume", the heroic Buddenbrook daughter Tony or recently Romy Schneider, she lives now in the supernatural thriller "The Door" the nightmare of every mother is dying daughter. Only the passage through a magical door in the past, they can back to life. A Sunday Conversation with the 28-year-old on her first mother role, the wild old days and the fear of the standstill.

So!: Mrs. Schwarz, in your new film "The Door" you play for the first time a mother. What means this step from girl to woman?

Jessica Schwarz. Primarily, it is found that you get to an age where you play at one time someone who has kids (laughs) In addition, that one with another responsibility should approach filming. Children need to be protected particularly at a young age on the set. One must first of all find out how to get to these little people best.

So!: What was your working relationship with the young actress and film daughter Valeria Eisenbart?

Schwarz:. Valeria When me and it really was love at first sight Accordingly, the separation was difficult then. It was a great experience, because children play very bluntly and directly. One must therefore embark anew on a scene.

So!: Has this collaboration maybe your maternal instinct aroused?

Schwarz: Of course. This is already happening with my nephews and nieces. But in reality there is no real comparison with the mum, then again in the evening because the parents are right there.

So!: And what about your own child?

Schwarz: I was thus aware that I would not miss anything. It is a very important and great adventure - probably the largest ever. But it also means a lot of responsibility and I can not understand it at all at home, as it is when you give someone a day so much attention.

So!: How can we imagine the Danish Bond villain Mads Mikkelsen, who plays your mysterious husband, at work?

Schwarz: I think, we both take our job seriously and passionately from the heart. We don't close a single bolt and open ourselves completely. We were in harmony, similar in many ways and have both gave the best of us.

So! Like this: Would you - like in your movie - like traveling through a window into the past to change your life?

Schwarz: If it only comes to my life, I would deny it radically because of the things that have happened, I'm to blame themselves, so I have to live with the consequences. You can make me stronger and I give to the wisdom of the way, I do not want to miss and should. Otherwise, it would in fact be no further development of my personality and my life. But if, as in the movie, my child would go to, I do not honestly know what I would.

So!: "Every day is an adventure. Otherwise life is boring, "you once said. Serve you to the movies and different roles, or need the adrenaline in your personal life?

Schwarz: My bungee jumping times are a long time ago, but I'm still a man, who likes to take a lot. If I have to do, however, very much and constantly working, I realize that a break on my couch adventures may actually be really great (laughs).

So!: How do you usually make your free time?

Schwarz: I need traveling, get away, new discoveries and activity. In my private life I have to get myself to feel. You spend so much time with his roles, and then in between is a short break once, ask yourself: What am I to do now with me? There is not enough time there to learn something right and not to go to the gym every Wednesday.

So!: Was there any particular film that has influenced your career mainly as an actress?

Schwarz: I had this experience in fact, with the film "La Femme Nikita". I saw him and said to me: either I'm going to assassin or I have to work as an actress, so I can play. It was rather funny as always the hard films that triggered something special in me. And "Natural Born Killers" for example, was an inspiration for me. There are things to show that you would never normally do.

So!: What would you do if one day you could no longer work as an actress?

Schwarz: sitting around a long time I could not doubt. Maybe I would totally get into the hotel industry, together with my sister because I have already gained some experience.

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