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Michael Kohlhaas — Reviews — Newspaper & Magazine

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Beitrag  Admin Mi Nov 27, 2013 4:24 am


FILMKRITIK
Kleists Pferdehändler fordert im französischen Kino Gerechtigkeit: „Michael Kohlhaas“

12.09.2013 | 10:10 Uhr

Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss. Klassische Western-Weisheit.

Passt auch auf die deutsche Literatur-Klassik. Michael Kohlhaas, der Mann, der im 16. Jahrhundert Gerechtigkeit wollte und feudales (Un-)Recht bekam, ist so ein Typ, der nicht stoppen kann, wenn Empörung sich in ihn eingefressen hat. Heinrich von Kleist hat ihn 1810 als Rebellen aus dem Geist der Bauernkriege gezeichnet, der Franzose Arnaud des Pallières macht es etwas kleiner. Sein Michael Kohlhaas ist ein widerwilliger Aufständischer. Ein zum Aufruhr Getriebener.

Als Michael Kohlhaas Pferde zum Markt treibt, muss er an einer willkürlichen Zollschranke zwei Rappen als Pfand zurücklassen. Als Kohlhaas zurückkehrt, sind seine Tiere übel zugerichtet. Nun will Kohlhaas seine Pferde so zurück, wie er sie übergeben hatte, klagt aber vergebens. Als seine Frau mit einem Brief zur Prinzessin geht, wird sie getötet.

Nach ihrem Tod ist der Aufrechte voll Zorn. Er nimmt die Burg des Barons und tötet. Der Beginn eines Feldzugs, den Kohlhaas so moralisch führt, dass er sogar Plünderer in den eigenen Reihen bestraft. Kohlhaas bekommt seine Pferde zurück, doch der Henker wartet schon auf ihn. Die Saat, die Kohlhaas in den Boden brachte, drängt zum Sturz der sozialen Ordnung.

Da erzählt dieser „Kohlhaas“ mehr, als bei Kleist steht. Anders ist er ohnehin. Die Moritat vom geraden Mann spielt in den Cevennen. Raue Natur, die zur Seelenlandschaft wird, wenn Kohlhaas in den Sattel steigt. Doch zum treibenden Ritt um Gerechtigkeit kommt es nicht. Arnaud des Pallières neigt der gemächlichen Gangart zu. Sein Kino ertastet Räume, macht bärtige Gesichter zu Milieustudien. Hier darf philosophiert werden. Vieles erinnert an Kurosawa, auch wenn man bisweilen das Gefühl hat, die Kamera steht unglücklich.

Aber wenn sie ins Gesicht von Mads Mikkelsen sieht, wird sie zum Erzähler. Der Däne ist ein Kohlhaas, der in größter Unruhe in sich ruht. Um ihn herum ein Kommen und Gehen: ein junger Geistlicher (David Kross), ein älterer Geistlicher (Denis Lavant), der sanfte Gouverneur (Bruno Ganz). Auf diesen „Kohlhaas“, viel gesetzter als jener wilde von Volker Schlöndorff (1969), muss man sich einlassen. Da ist er dann wie Literatur.

Bewertung: 3/5






MOVIE REVIEW
Kleist horse dealer calls in French cinema Justice: "Michael Kohlhaas"

09.12.2013 | 10:10 clock

A man must do what a man's gotta do. Classic Western wisdom.

Fits also on the German literary classics. Michael Kohlhaas, the man who in the 16th Century wanted justice and feudal (in) got right, so is a guy who can not stop when indignation has eaten into it. Heinrich von Kleist drew him in 1810, when rebels from the spirit of the peasant wars, Frenchman Arnaud of Pallières makes it a bit smaller. His Michael Kohlhaas is a reluctant insurgents. A driven to rebellion.

When Michael Kohlhaas horse drives to the market, he has to leave at an arbitrary customs barrier two cents as a deposit. As Kohlhaas returns, his animals are mauled. Now Kohlhaas wants his horse back the way he had passed them, but complains in vain. When his wife goes with a letter to the princess, she is killed.

After her death, the Upright is full of anger. He takes the castle of Baron and kills. The beginning of a campaign, Kohlhaas leads so moral that he even punished marauders in their own ranks. Kohlhaas gets back his horses, but the executioner already waiting for him. The seed that brought Kohlhaas into the ground, urging the overthrow of the social order.

As told by this "Kohlhaas" more than Kleist is. Otherwise he is anyway. The ballad of the straight man plays in the Cevennes. Rough nature, which is the landscape of the soul, when Kohlhaas rises in the saddle. But for driving ride for justice, it is not. Arnaud of Pallièresneigt to the leisurely pace. His cinema palpated rooms, makes bearded faces to environmental studies. This may not be philosophized. Much reminiscent of Kurosawa, even if you sometimes have the feeling that the camera is unhappy.

But when she sees the face of Mads Mikkelsen, it becomes the narrator. The Dane is a Kohlhaas, who rests in the greatest anxiety in itself. Around him coming and going, a young clergyman (David Kross), a senior cleric (Denis Lavant), the gentle Governor (Bruno Ganz). On these "Kohlhaas," much set than that of wild Volker Schlöndorff (1969), you have to get involved. Since then he is like literature.

Rating: 3/5
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Zuletzt von Admin am Mi Nov 27, 2013 4:33 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag  Admin Mi Nov 27, 2013 4:29 am

Zeitloses Thema? "Michael Kohlhaas" im Kino

von LISA SIEWERT
Veröffentlicht am 12. September 2013


Wer einige von Heinrich von Kleists Novellen kennt, der weiß: Seine Figuren sind nie einseitig und vereinen oftmals widersprüchliche Eigenschaften. So auch „Michael Kohlhaas“, der von Kleist selbst als rechtsschaffend und gleichzeitig brutal bezeichnet wird. Eine Art Robin Hood – nur etwas düsterer. Nun wurde die Geschichte um den Pferdehändler Koolhaas, der sich zum metzelnden Freiheits-und Gerechtigkeitskämpfer entwickelt, verfilmt. Das Thema von "Michael Kohlhaas" wird oftmals als aktuell beschrieben, dabei kann es interessanterweise durchaus als ein zeitloses bezeichnet werden.

Im 16. Jahrhundert bekommen die normalen Leute immer wieder die Macht der Obrigkeit zu spüren. So auch der erfolgreiche Pferdehändler Michael Kohlhaas (Mads Mikkelsen), der von einem Baron um zwei Pferde betrogen wird. Aus diesem Vorfall, bei dem auch Kohlhaas Frau ums Leben kommt, entwickelt sich ein blutiger Kampf von Kohlhaas für Gerechtigkeit und  gegen die Mächtigen. Immer mehr Männer schließen sich Koolhaas an und hinterlassen eine Spur der Verwüstung und des Kampfes auf ihrem Weg. Viele Unschuldige fallen dem hasserfüllten Michael Kohlhaas zum Opfer, wobei man nicht weiß gegen wen genau er seinen Kampf eigentlich führt.

Kleist Novelle spielt eigentlich in Deutschland, der Regisseur Arnaud des Pallières entschied sich jedoch dafür seine Adaption nach Südfrankreich zu verlegen. Dies hat zur Folge, dass der Film durch die Landschaft eine beeindruckende und düstere Kulisse erhält. Die Filmemacher haben sich mit ihrer Version nah an dem Original von Kleist orientiert. Jedoch war Heinrich von Kleist für seine schnellen, am Rand des Verstehbaren Novellen bekannt, die gespickt von Paradoxen und Ironie für eine enorme Herausforderung des Lesers sorgten. Wer Kleist liest muss dies aufmerksam tun und seine Fantasie gebrauchen. Der Film von des Pallières kann zwar schöne Bilder und Emotionalität bieten und lässt auch einige Geschehnisse zum Anregen der Fantasie ungeklärt jedoch kommt er nicht an die Erzählgewalt des Schöpfers von „Michael Kohlhaas“ heran.

Apropos Sprache: Wer in seiner Schulzeit zahlreiche Novellen von Heinrich von Kleist lesen durfte und von der genannten Erzählgewalt eher überfordert war, den können wir beruhigen: Zwar wurden viele Dialoge aus der Novelle übernommen, jedoch wurde die Sprache insgesamt modernisiert und klingt nicht zu steif.

Die Besetzung von Michael Kohlhaas mit Mad Mikkelsen war durchaus eine gute Entscheidung: Der Schauspieler brillierte schon in Filmen wie „Adams Äpfel“ und spielt den soziopathischen Psychiater und Kannibalen Hannibal Lecter in der TV-Serie „Hannibal“. Mit widersprüchlichen Figuren kennt sich Mads Mikkelsen also aus. In „Michael Kohlhaas“ nehmen wir ihm die Mischung aus Trauer, Wut und festem Willen absolut ab.

Viele Kritiken betiteln den Film als positiv ´zeitgemäß´. Wegen eines Mannes, der für seine Freiheit und Gerechtigkeit gegen die Mächtigen in seiner Gesellschaft kämpft. Jedoch damit zu argumentieren, dieser Plot wäre genau jetzt aktuell ist doch ein wenig zu weit hergeholt und eventuell übertriebene Werbung für den Film. Bewegungen von Freiheitsaktivisten und Gereichtigkeitskämpfern mit durchaus brutalen Mitteln gibt es schließlich nicht erst seit ein paar Jahren. Diese Handlung daher als ´zeitgemäß´ zu bezeichnen ist also etwas konfus: Wahrscheinlich hätte man unabhängig vom Erscheinungsjahr des Films auch in der Vergangenheit oder Zukunft immer Parallelen zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Diskussionen ziehen können.

Arnaud des Pallières hat mit der vierten Verfilmung von „Michael Kohlhaas“ einen soliden Film geschaffen, der Fans von Heinrich von Kleist, Gerechtigkeitskämpfern, französischer Landschaften und kontroversen Charakteren gerecht wird. Ab heute kann man sich „Michael Kohlhaas“ auf der Kinoleinwand anschauen.





Timeless theme? "Michael Kohlhaas" in the cinema

by LISA SIEWERT
Published on 12 September 2013


If some of Heinrich von Kleist's novellas knows who knows: His characters are never one-sided and often combine contradictory properties. So also "Michael Kohlhaas," which is referred to von Kleist himself as righteous and simultaneously brutal. A sort of Robin Hood - only a bit darker. Now the story was to the horse dealer Koolhaas, becoming the metzelnden freedom and justice fighters filmed. The theme of "Michael Kohlhaas" is often described as a date, while it may interestingly be quite called a timeless.

In the 16th Century get the normal people again and again the power of government to be felt. So also the successful horse dealer Michael Kohlhaas (Mads Mikkelsen), who is betrayed by a Baron by two horses. From this incident, which also Kohlhaas woman is killed, a bloody battle of Kohlhaas for justice and against the powerful developed. More and more men are joining Koolhaas and left a trail of devastation and struggle on their way. Many innocent people being the hateful Michael Kohlhaas victim, where one does not know to whom exactly he actually performs his struggle.

Kleist novella is actually playing in Germany, but the director Arnaud of Pallières decided to move its adaptation to southern France. This has the consequence that the film gets an impressive and sinister backdrop through the countryside. The filmmakers have oriented with their version close to the original von Kleist. However, Heinrich von Kleist was known for his fast, at the edge of intelligibility short stories, which provided riddled with paradoxes and irony, an enormous challenge for the reader. Who reads Kleist must do so carefully and use his imagination. The film of the Pallières can indeed provide beautiful images and emotion and also leaves some events to excite the imagination unclear, however, he does not come to the narrative power of the Creator of "Michael Kohlhaas" approach.

Speaking of language: Who in his school days was allowed to read numerous stories of Heinrich von Kleist and was rather overwhelmed by the above narrative of violence, we can reassure While many dialogues were taken from the short story, but the language was a total modernized and does not sound too stiff.

The cast of Michael Kohlhaas with Mad Mikkelsen was quite a good decision: The actor already brilliant in films like "Adam's Apples" and plays the sociopathic psychiatrist and cannibal Hannibal Lecter in the TV series "Hannibal". With contradictory figures, Mads Mikkelsen therefore knows from. In "Michael Kohlhaas" we take it the mixture of sadness, anger and strong will from absolute.

Many reviews dub the film as a positive 'to date'. Because a man who fights for his freedom and justice against the powerful in his society. However, to argue, this plot would be just now currently is just a little too far-fetched and possibly exaggerated advertising for the film. Movements of liberty activists and Gereichtigkeitskämpfern with quite brutal means there is finally not only since a few years. Therefore designate this action as 'contemporary' is a little bit confused: Probably would have been independent of the Year of the film in the past or future can always draw parallels to current social and political debates.

Arnaud of Pallières has created the fourth film adaptation of "Michael Kohlhaas" a solid film that fans of Heinrich von Kleist, justice fighters, French landscapes and controversial characters will meet. Starting today, you can watch "Michael Kohlhaas" on the big screen.
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Beitrag  Admin Mi Nov 27, 2013 8:40 am

DER GERECHTIGKEITSFANATIKER

Donnerstag, 12 September 2013 08:56
von Johannes Schüller


Heute kommt die Kleist-​Adaption „Michael Kohlhaas“ des französischen Regisseurs Arnaud des Pallières in die deutschen Kinos. Ein ästhetisch und handwerklich anspruchsvoller Film.

An wenigen Autoren haben sich Kunst und Literaturwissenschaft derart abgearbeitet wie am deutschen Klassiker Heinrich von Kleist. Allein im 200. Jubiläumsjahr seines Selbstmordes, 2011, erschienen zahlreiche Biographien und Festschriften. Gezeigt hat das aber vor allem eins: Der ethischen Radikalität von Kleists Werk mit einer starken Adaption gerecht zu werden, bleibt ein schwieriges Unterfangen.

Kleist gerecht zu werden, ist schwer

Wer vor dem Vermächtnis dieses zeitlebens eher einsamen deutschen Literaturgiganten steht, schreckt zugleich vor der fundamentalen Zerrissenheit seiner Figuren zurück. Ob der scheinbar zum Tode verurteilte General Prinz Friedrich von Homburg, der vom Mob erschlagene Vater Jeronimo in Das Erdbeben in Chili oder der brandschatzende Pferdehändler in Michael Kohlhaas: Kleist wirft in seinen Texten existenzielle Fragen auf, die in ihren Adaptionen einen beinahe ebenso heftigen Zugriff erfordern.

Besonders gilt dies für Michael Koohlhaas: Die 1810 veröffentlichte Novelle erzählt die Geschichte des „rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“, so Kleist selbst. Kohlhaas ist nicht mehr oder weniger als ein einfacher, im frühbürgerlichen Familienglück lebender Rosshändler der Reformationszeit. Auf dem Weg zum Markt beim Junker Wenzel von Tronka muss er zwei seiner besten Pferde als Pfand hinterlassen. Grund ist ein Passierschein, den er nicht bei sich führt. Seine Pferde erhält Koohlhaas später abgemagert und krank zurück ‒ für den bisher rechtschaffenen Mann eine deutliche Provokation.

Kohlhaas fordert sein verbrieftes Recht

Denn den Passierschein hätte er, so erfährt Kohlhaas, gar nicht vorzeigen müssen, der Junker scheint sein gutes Recht zu verspotten. Als Kohlhaas mehrfach erfolglos versucht, sein Eigentum zurückzuerlangen und seine Frau bei ihrem verzweifelten Bittgesuch beim Kurfürsten tödlich verwundet wird, erklärt Kohlhaas die Fehde. Aus einem alltäglichen Rechtsstreit wird ein Bürgerkrieg, der erst mit Kohlhaas Todesurteil endet. Dieser Stoff stellt ‒ selbst in dieser verknappten Fassung ‒ zahlreiche existenzielle Fragen. Er ist im besten Sinn filmreif.

Den Konflikt zwischen Untergebenen und Autorität, Oben und Unten, Beherrschten und Herrschern herauszuarbeiten, mag sich aufdrängen. Doch allein ein soziologischer Ansatz, wie ihn Volker Schlöndorff 1969 in Michael Kohlhaas ‒ Der Rebell gewählt hat, überzeugt nicht. Und auch die Verwurstung des Stoffs als Filmkomödie wie in Aron Lehmanns diesen August in die Kinos gekommenen Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel lässt einen die individuelle Wucht und Verzweiflung, die den Pferdehändler zum Bürgerkrieger treibt, nicht begreifen. Es scheint fast, als könnten nur Schauspieler wie der auf der Bühne eher wortkarge Däne Mads Mikkelsen den brodelnden, tendenziell grenzenlosen Willen zur Gewalt in der Figur Kohlhaas zum Ausdruck bringen.

Schnörkellose Handlung und klarer Konflikt

Dass Mikkelsen das in Michael Kohlhaas gelungen ist, hat er vor allem des Pallières zu verdanken. Des Pallières, der aus dem Dokumentarfilm kommt, reduziert Handlung, Ton und Kamera auf das wesentliche: die persönliche Rache des Pferdehändlers. Orientiert hat er sich ästhetisch unter anderem an Akira Kurosawas japanischer Western-​Variante Die sieben Samurai von 1954. Die karge Landschaft des südfranzösischen Cevennen-​Gebirges spiegelt verschwommen die Seele und die mythische Qualität seines Schicksals. Der historische Hintergrund ist schon bei Kleist mit dem brandenburgischen Rosshändler Hans Kohlhase verbürgt.

Dunkle Naturgewalten

„Als sehe man durch ein dunkles Glas”, spricht Mikkelsen, während er die Bibel liest. Und ebenso dunkel ist die Szene gehalten, in der er mit seinen Männern in die Burg des ihn demütigenden Barons eindringt, dessen Untergebene tötet und seinen Rachefeldzug beginnt. Kohlhaas ahnte nur, welche Naturgewalten er in sich entfesselt hatte. „Bewaffnet euch”, ruft er seinen Knechten knapp zu, nachdem er seine ermordete Frau beerdigen musste. Den Feldzug des Kohlhaas kündigen von Beginn an immer wieder eingespielte Trommelwirbel und der kalte Gebirgswind an. Auch die Sprache ist bei des Pallières direkt und schnörkellos. Das mag zwar nicht zu Kleist passen, wohl aber zur existenziellen, sinnlichen Gewalt seines Werks.

Fast jedes Detail läuft hier von Beginn an auf den moralischen Konflikt hinaus: Kohlhaas’ Frau, die ihn von der sich abzeichnenden Rebellion abhalten will, wird ganz in Weiß beerdigt, der flüchtende Baron versteckt sich in Frauenkleidern. Halbnahe bis nahe Kameraführung erinnern nicht zufällig an die bekannten Western der 1960er bis 1970er Jahre: Damals war es unter anderem Clint Eastwood, der in Hängt ihn höher (1968) oder 1976 in Der Texaner (1976) einsam Gerechtigkeit erzwingen wollte.

Gerechtigkeit um jeden Preis

Dass Kohlhaas auch bei des Pallières scheitert, wird angesichts dessen Maßlosigkeit schnell deutlich. Einen seiner untergebenen Rebellen und ergebenen Knechte lässt er ohne Widerrede aufhängen, als der beim Plündern erwischt wird. Kohlhaas will gerecht bleiben, um jeden Preis. In ihm lebt eine Gewalt, die er nicht mehr beherrschen kann. Die zweite Forderung, nämlich die nach der von Kohlhaas angezweifelten Legitimität der fürstlichen Herrschaft, setzt ihm ein Ende.

Anders als bei Kleist erreicht das nicht der Kurfürst von Sachsen, sondern eine Prinzessin. Sie bietet diesem „Gerechtigkeitsfanatiker” eine Neuaufnahme seiner Verhandlung gegen den Baron und Generalamnestie an. Im Gegenzug sollen seine Männer die Waffen niederlegen. Doch einer der Rebellen bricht die Verordnung, Kohlhaas als Rädelsführer muss laut Gesetz mit dem Tod bestraft werden. Die Prinzessin, dunkel in schwarz gekleidet, begehrt zwar den männlich-​kühl auftretenden Kohlhaas, weiß aber, dass sie den Bruch der fürstlichen Autorität nicht zulassen kann. Ein von ihr gesandter Theologe soll Kohlhaas zuvor ins Gewissen reden: „Wenn alle so handelten wie Du, gäbe es weder Ordnung noch Gerechtigkeit.” Vor seiner Hinrichtung wirft die Tochter, die der Pferdehändler mit auf seinen Rachefeldzug nahm, ihm vor: „Du tust mir weh.”

Ein friedliche Lösung gibt es nicht

Doch eine eindeutige Wertung, wessen Sache denn nun gerechtfertigt sei, meidet des Pallières viel eher als Kleist. Dort bereut der Herrscher sein Urteil, während Kohlhaas es akzeptiert. Bei des Pallières erhält der Rosshändler ‒ salomonisch ‒ zwar Entschädigungen und Pferde: Dass sein Tod per Gesetz gerechtfertigt sei, zweifeln aber weder er noch die Prinzessin an. Kohlhaas weiß: Eine friedliche Lösung kann es für ihn nicht geben. Sein Wille nach Rache und Gerechtigkeit hat ihren Preis. Den zu zahlen, ist er bereit. Des Pallières zeigt Kohlhaas auf der Leinwand erstmals als entrückte, idealisierte, mitunter auch weltfremde Figur. Das deutsche Kino hat sich das bisher in dieser Form noch nicht getraut. Es scheint, als fürchte es sich etwas vor den eigenen Dichtern.





THE JUSTICE FANATIC

Thursday, September 12, 2013 08: 56
by John Schuller


Today, the Kleist adaptation "Michael Kohlhaas" by the French director Arnaud of Pallières comes to German cinemas. An aesthetically and technically demanding film.

A n few authors have art and literature such as processed on the German classic Heinrich von Kleist. Alone in the 200th Anniversary year of his suicide, in 2011, published numerous biographies and Commemorative . Shown has but one thing in particular: the ethical radicalism of Kleist's work to meet with a strong adaptation, remains a difficult task.

It's difficult to do what Kleist has created

Anyone faced with the legacy of this life rather lonely German literary giants, frightens at the same time back in front of the fundamental conflicts of his characters. Whether the seemingly condemned to death General Prinz Friedrich von Homburg, the slain by the mob Father Jeronimo in The Earthquake in Chile or the plundering horses dealer Michael Kohlhaas: Kleist throws in his texts existential questions that require almost as fierce access in their adaptations .

This is particularly true for Michael Koohlhaas: The 1810 published novella tells the story of the "most righteous at the same time appalling men of his time," said Kleist himself Kohlhaas is no more or less than a simple, in the early bourgeois family happiness living Ross dealers in the Reformation period. On the way to market the Junker Wenzel von Tronka he has to leave two of his best horses as a deposit. Reason is a pass, he does not lead at all times. His horses receives Koohlhaas later emaciated and sick back - for the previously righteous man a clear provocation.

Kohlhaas calls his legal right

Because the pass he had so learns Kohlhaas, do not have to show, the squire seems every right to mock. As Kohlhaas multiple unsuccessful attempts to recover his property, and his wife is mortally wounded in a desperate petition the Elector explains Kohlhaas the feud. From an everyday dispute is a civil war, which only ends with Kohlhaas death sentence. This substance is - even in this rarified version - many existential questions. He is ready for film in the best sense.

Work out the conflict between subordinates and authority, above and below, the ruled and rulers, may suggest themselves. But only a sociological approach, as it Volker Schlöndorff, 1969 in Michael Kohlhaas - Der Rebell has chosen not convincing. And the Verwurstung of the substance-down as a film comedy as in Aron Lehmann's this August in theaters Kohlhaas or the proportionality of means can not understand a individual force and desperation that drives the horse-dealer to civil warriors. It almost seems as could only actor on the stage as the taciturn Dane Mads Mikkelsen bring the bubbling, tend to be limitless desire for violence in the figure Kohlhaas expressed.

Straightforward action and clear conflict

That Mikkelsen have succeeded in Michael Kohlhaas, he has to thank especially the Pallières. In Pallières that comes from the documentary, reduced action, sound and camera on the essential: the horse trader's personal revenge. He is based aesthetic Akira Kurosawa, among others, Japanese Western variant The Seven Samurai from 1954. The barren landscape of the south of France Cevennes Mountains blurry reflects the soul and the mythical quality of his fate. The historical background is guaranteed even at Kleist with the Brandenburg Ross dealer Hans Kohlhase.

Dark Forces of Nature

"When you see through a glass darkly," says Mikkelsen, while he reads the Bible. And as dark the scene is held, in which he enters with his men in the castle of the Barons it humiliating, kills his subordinates and his quest for vengeance begins. Kohlhaas knew just what he had unleashed forces of nature in itself. "Be Armed" he calls his servants to just after he had to bury his murdered wife. The campaign of Kohlhaas terminate from the beginning again and again rehearsed drum roll and the cold mountain wind on. The language is direct and unfussy at the Pallières. That may not fit Kleist, but rather an existential, sensual violence of his work.

Almost every detail here runs from the beginning to the moral conflict addition: Kohlhaas' woman who wants to keep him from the looming rebellion is completely buried in white, the fugitive Baron is hiding in women's clothing. Medium to close camerawork remember no coincidence that the well-known Western of 1960, he and 1970 he years: At that time there was, among others, Clint Eastwood, who was in Hang 'em High (1968) or 1976 The Texan (1976) alone enforce it justice.

Justice at any cost

That Kohlhaas also fails at the Pallières, it quickly becomes clear in light of self-indulgence. One of his subordinates rebels and devoted servants shall he be without question hang as is caught looting. Kohlhaas will remain true, at any price. In it lives a violence that he can no longer control. The second requirement, namely after being questioned by Kohlhaas legitimacy of princely rule, puts it to an end.

Unlike the Kleist does not reach the Elector of Saxony, but a princess. It provides that "justice fanatic," a re-recording of his trial against the Baron and general amnesty. In return his men to lay down their arms. But one of the rebel breaking the regulation, Kohlhaas as ringleaders must be punished with death according to the law. The princess, dark dressed in black, while the coveted male-cool occurring Kohlhaas, but knows she can not let the fraction of the princely authority. A man sent by her theologian should Kohlhaas previously's conscience: "If all so acted like you, there would be neither order nor justice." Before his execution the daughter who took the horse-dealer with him on his quest for vengeance, he accuses, "You're doing hurt me. "

A peaceful solution there is impossible

However, an unambiguous classification, whose thing for now is justified, the Pallières avoids much sooner than Kleist. There the ruler regretted his judgment, while Kohlhaas it accepted. In the Pallières the Ross dealer gets - Solomonic - namely compensation and horses: that is justified by law, his death, but neither he nor doubt the princess. Kohlhaas knows, a peaceful solution can not exist for him. His will for revenge and justice comes at a price. To pay, he's ready. In Pallières shows Kohlhaas on the canvas for the first time as ethereal, idealized, sometimes quixotic figure. The German cinema has not yet been married in this form. It seems as if it was afraid something in front of their poets.
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Beitrag  Admin Mi Nov 27, 2013 9:01 am

Film: Michael Kohlhaas, der edle Terrorist

Er wurde als Nazi und als 68er dargestellt, jetzt interpretiert ein Film Kleists berühmteste Figur als eine Art Selbstmordattentäter. Psychologen wiederum attestieren dem Gerechtigkeitsfanatiker „narzisstische Wut“.

06.11.2013 | 18:22 |  Von Anne-Catherine Simon  (Die Presse)

Ein Mensch wird zum Selbstmordattentäter, weil er das Unrecht um sich herum nicht erträgt. Ein anderer bringt wegen eines Nachbarschaftsstreits einen Menschen um oder prozessiert sich verbissen um seine Existenz. Ob Terrorist, Prozesshansel oder – laut Psychologie – „Verbitterungsgestörter“: In jedem von ihnen könnte, klein oder groß, ein Kohlhaas stecken.

Jetzt reitet er wieder gegen die Obrigkeit, der Rosshändler, den Heinrich von Kleist „einen der rechtschaffensten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“ nannte: Der Film „Michael Kohlhaas“ von Arnaud des Pallières kommt heute in die Kinos.

Hans Kohlhase, dem Luther schrieb

Der „echte“ Kohlhaas hieß Hans Kohlhase und lebte im 16.Jahrhundert. Der Kaufmann galt als Musterbürger, bis ihm Untergebene eines Junkers zwei Pferde wegnahmen. Er stritt friedlich um sein Recht, als das nichts nutzte, mit Gewalt, bekriegte schließlich den sächsischen Kurfürsten. Sogar Martin Luther befasste sich mit ihm. Am Ende wurde Kohlhase gerädert; man hatte ihm milde das Köpfen angeboten, er weigerte sich, wollte nicht Gnade, nur Gerechtigkeit. Für Generationen danach galt er als Volksheld; aber heute wäre er längst vergessen, hätte nicht eine alte Chronik Kleist zu seiner berühmtesten Figur inspiriert. Diese hat seitdem Schriftsteller, Politiker, Juristen und Revolutionäre fasziniert, neuerdings auch Psychiater.

Was reitet diesen Rosshändler, wegen zweier Pferde sein Familienleben aufzugeben, sein Haus zu verkaufen, einen Krieg anzuzetteln, sein Leben zu riskieren und am Ende (bei Kleist) heiter die Todesstrafe auf sich zu nehmen, weil er seine Pferde wiederhat? Ist er ein Narzisst, wie Psychologen sagen, ein Musterbeispiel für „Störungen der Kränkungsverarbeitung“? Oder ein Robin Hood, ein Märtyrer der Gerechtigkeit?

Im Film „Michael Kohlhaas“ ist er ein edler Terrorist. „Die politische Verzweiflung von Kohlhaas hat etwas mit der politischen Verzweiflung von Männern und Frauen zu tun, die allein gegen die Welt kämpfen und dabei ihr Leben lassen“, sagte der Regisseur.

Der Däne Mads Mikkelsen, Bösewicht im James-Bond-Film „Casino Royale“, spielt Kohlhaas denkmalartig als schweigsamen Bewohner einer vagen europäischen Frühzeit. Wie bei Kleist treibt ihn nicht zuletzt der Verlust seiner Frau an – sie starb beim Versuch, den Landesherrn um Hilfe zu bitten. „Hochwürdiger Herr“, sagt er in der Novelle zu Luther. „Es hat mich meine Frau gekostet; Kohlhaas will der Welt zeigen, dass sie in keinem ungerechten Handel umgekommen ist.“

So unspannend, wie Kleist spannend ist

Mithilfe einer auf dunkle, weite Landschaften und Kohlhaas' unbewegliches Gesicht konzentrierten Ästhetik der Kargheit verengt der Film die Geschichte auf das ahistorisch Exemplarische an der Geschichte, den inneren Konflikt. Er ist dabei allerdings so langatmig und unspannend wie Kleists bunte Novelle spannend. Nur in wenigen bewegenden Momenten spiegelt Mikkelsens Miene die innere Zerrissenheit, das Leiden und die Größe seines Verzichts; etwa beim Abschied von seiner Tochter, vom Leben.

Kohlhaas als Terrorist, die Deutung liegt nahe. Der historische Kohlhase agierte im Kontext der Bauernaufstände, Kleist selbst schrieb die Novelle als Sympathisant der spanischen Aufstände gegen Napoleon, als Europa das Recht auf politischen Widerstand diskutierte. Später sahen Nazis in Kohlhaas ein Vorbild gegen die Weimarer Republik, bei Brecht erschien er als Antifaschist. Volker Schlöndorff zeichnete ihn in seinem „Kohlhaas“-Film als eine Art 68er-Rebell, und in E.L. Doctorows Roman „Ragtime“ wurde aus ihm ein Afroamerikaner „Coulhouse“, der gegen die Rassendiskriminierung kämpft.

Diagnose „Verbitterungsstörung“

Aber Kleists Kohlhaas hat im unbedingten Rechthabenwollen auch etwas „Verrücktes“. Psychologen sehen im Autor einen „Pionier der Erforschung menschlicher Kränkbarkeit“ und stellen Kohlhaas (manchmal auch gleich Kleist) Diagnosen wie „Verbitterungsstörung“ oder „narzisstische Wut“.

In Ursula Krechels Roman „Landgericht“, der den Deutschen Buchpreis erhielt und mit einem Motto aus „Michael Kohlhaas“ beginnt, ist diese von Kleist angelegte Zwiespältigkeit im Juden Richard Kornitzer eingefangen; er kämpft nach dem Krieg verbissen um Wiedergutmachung und richtet damit sich und seine Familie zugrunde. „Landgericht“ hat mehr über Kohlhaas zu sagen als der Film Arnaud des Pallières'. Aber am meisten sagt noch immer das Original.

KOHLHAAS: RECHT UND GEWALT

Kohlhaas und Luther treten in Kleists Novelle (1810) mit gegensätzlichen Rechtsansichten auf. Luther verwirft das Widerstandsrecht des Einzelnen. Kohlhaas beruft sich dagegen wie Rosseau auf das Naturrecht und behauptet das Recht, sich einer ungerechten Staatsgewalt zu widersetzen. Die Novelle spiegelt aber auch die Position von Kleists Freund, Staatsphilosoph Adam Müller: Das führe zu Gräueln wie jenen der Französischen Revolution. Nur das positive Recht dürfe gelten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2013)





Movie: Michael Kohlhaas, the noble terrorist

He was portrayed as a Nazi and as '68, now interprets a film Kleist's famous character as a kind of suicide bombers. Psychologists in turn attest the justice fanatic "narcissistic rage".

11.06.2013 | 18:22 | By Anne-Catherine Simon (The Press)

A person becomes a suicide bomber because he around them can not bear the injustice. Another brings because of a neighborhood dispute to a person or processed doggedly to its existence. Whether terrorist, process Hansel or - according to psychology - "bitterness Disturbed": In each of them could be small or large, a Kohlhaas stuck.


Now he rides again against the authorities, the Ross dealer, Heinrich von Kleist "one of the most righteous at the same time appalling men of his time" called: The film "Michael Kohlhaas" by Arnaud of Pallières comes today in theaters.

Hans Kohlhase, who wrote Luther

The "real" Kohlhaas said Hans Kohlhase and lived in the 16th century. The merchant was considered a model citizen until subordinates of a Junkers him took away two horses. He fought peacefully for his rights, when that did not took by force, eventually waged war on the Saxon electors. Even Martin Luther dealt with him. At the end Kohlhase was broken on the wheel; had mild offered him the heads, he refused, not wanting mercy, only justice. For generations thereafter he was considered a national hero, but today he would be long forgotten, had not inspired his most famous figure, an old chronicle Kleist. This has since writers, politicians, lawyers and revolutionaries fascinated, more recently, a psychiatrist.

What is riding this horse traders to abandon his family life because of two horses to sell his house, to start a war, risking his life and happy to take on the death penalty at the end (Kleist) because he wiederhat his horses? Is he a narcissist, as psychologists say, a prime example of "disorders of grievance processing"? Or a Robin Hood, a martyr of justice?

In the movie "Michael Kohlhaas" He is a noble terrorist. "The political despair of Kohlhaas has something to do with the political desperation of men and women who fight alone against the world and their lives," said the director.

The Dane Mads Mikkelsen, villain in the James Bond film "Casino Royale," Kohlhaas plays like a monument as taciturn inhabitants of a vague European spring time. As with Kleist drives him on, not least the loss of his wife - she died while trying to ask the Lord to help the country. "Reverend," he says in the amendment to Luther. "It has cost me my wife; Kohlhaas wants to show the world that she was killed in any unfair trade."

So boring and uneventful, as Kleist's exciting

Using a concentrated on dark, vast landscapes and Kohlhaas' Real face aesthetic of sparseness of the film narrows the story on the ahistorical Exemplary in history, the inner conflict. He is, however, so long-winded and boring and uneventful as Kleist's novella colorful exciting. Only in a few moving moments reflects Mikkelsen's face the inner conflict, the suffering and the size of his renunciation; approximately in saying goodbye to his daughter from life.

Kohlhaas as a terrorist, the interpretation is obvious. The historical Kohlhase acted in the context of peasant uprisings, Kleist himself wrote the novella as a sympathizer of the Spanish uprising against Napoleon, when Europe discussed the right of political resistance. Later Nazis saw in Kohlhaas a model against the Weimar Republic, Brecht, he appeared as an anti-fascist. Volker Schlöndorff drew him in his "Kohlhaas" movie as a kind '68 rebel, and in EL Doctorow's novel "Ragtime" was from him an African American "Coulhouse" who fights against racial discrimination.

Diagnosis "embitterment disorder"

But Kleist's Kohlhaas has the unconditional right Habenwollen a little "Crazy". Psychologists see the author a "pioneer of the study of human Kränkbarkeit" and set Kohlhaas (sometimes equal Kleist) diagnoses such as "embitterment disorder" or "narcissistic rage".

In Ursula Krechels novel "Landgericht", which won the German Book Prize and with a motto of "Michael Kohlhaas," this scale of Kleist ambiguity in the Jew Richard Kornitzer is captured, he struggles after the war bitterly for reparation and directed so that himself and his family based. "District court" has more to say about Kohlhaas than the movie of Arnaud Pallières'. But most still says the original.

KOHLHAAS: LAW AND VIOLENCE

Kohlhaas and Luther enter into Kleist's novella (1810) on with conflicting legal opinions. Luther rejects the right of resistance of the individual. Kohlhaas, however, as Rosseau refers to the natural law, claiming the right to oppose an unjust state power. However, the amendment also reflects the position of Kleist's friend, political philosopher Adam Müller: This leads to atrocities like those of the French Revolution. Only the positive law should apply.

("Die Presse", print edition, 07/11/2013)
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Beitrag  Admin Mi Nov 27, 2013 9:29 am

"Michael Kohlhaas"

Wenn eine deutsche Eiche im Sturm randaliert


Die Geburt eines Mörders aus dem Geist der Gerechtigkeit: Der französische Regisseur Arnaud des Pallières verfilmte Kleists "Michael Kohlhaas". Mit Mads Mikkelsen als aufreizend arrogantem Helden.

12.09.13, Von Ralf Krämer

Gerechtigkeit! Michael Kohlhaas würde es wohl gefallen, wie oft man derzeit im Bundestagswahlkampf nach ihr ruft – wenn auch zunehmend leiser, je mächtiger die Rufenden werden.

Im Wahlprogramm der CDU ist im Durchschnitt einmal alle 21 Seiten von Gerechtigkeit die Rede. Im Programm der Grünen steht Gerechtigkeit auf etwa jeder fünften Seite – genauso oft wie in "Michael Kohlhaas", der Novelle von Heinrich von Kleist, die jetzt von Arnaud des Pallières mit Mads Mikkelsen als Kohlhaas neu verfilmt wurde.

Dass sich Hochschulabsolventen – von denen keine Partei unter ihren Mitgliedern mehr zählt als die Grünen – mit Forderungen nach Gerechtigkeit beim Volk nicht unbedingt beliebt machen, beschrieb Kleist schon vor 200 Jahren. Sein Kohlhaas, der "Sohn eines Schulmeisters", war einer der "rechtschaffensten" aber eben auch "entsetzlichsten Menschen seiner Zeit", den sein "Rechtgefühl" schließlich zum"Räuber und Mörder" machte.

Gerechtigkeitskämpfer können schrecklich sein

Man muss den Gerechtigkeitssuchern von heute nicht unterstellen, dass sie angesichts von erlittenem Unrecht ebenfalls zu Räubern und Mördern würden, um zu sehen, dass die Kluft zwischen gefühltem und gegebenem Recht, zwischen politischem Ideal und Realpolitik nach wie vor Konfliktpotential birgt. Und "Michael Kohlhaas" zu einem höchst aktuellen Stoff macht.

Falls sich jemand an den Deutschunterricht nicht mehr so recht erinnert: Kleist orientierte sich in seiner Novelle an dem historischen Schicksal des Kaufmanns Hans Kohlhase, der im 16. Jahrhundert im heutigen Berlin lebte. Auf dem Weg zur Leipziger Messe wurden zwei seiner Pferde widerrechtlich durch den Junker von Zaschnitz beschlagnahmt.

Kohlhase zog vor Gericht und verlor. Mit einem ausufernden Amoklauf erzwang er die Revision, bekam seine Pferde zurück, aber auch eine Anklage auf Mord und Landfriedensbruch an den Hals.

Kleist gab seinem Helden scharfe Konturen

In seinem 1808 erstmals veröffentlichten "Michael Kohlhaas" gab Kleist seinem Helden schärfere Konturen. Der Händler ist nun auch Familienvater und Anhänger der reformatorischen Ideen Martin Luthers. Er wird nicht nur bürokratisch schikaniert, Handlanger des Junkers verprügeln seinen Knecht, erschlagen schließlich seine Frau Lisbeth. Auf dem Höhepunkt seines Rachefeldzugs besucht Kohlhaas Luther persönlich, der sich daraufhin für ein freies Geleit des zur Fahndung Ausgeschriebenen einsetzt.

Der französische Regisseur Arnaud des Pallières hat in seinem "Michael Kohlhaas" nun Kleists komplexes Handlungsgefüge auf ein Minimum reduziert, schafft Räume, in denen sich das Charisma seiner Schauspieler breit entfalten kann: Mads Mikkelsen ist ein so wortkarger wie ausdrucksstarker Kohlhaas, seinen Knecht spielt der "Blechtrommler" David Bennent. Denis Lavant, das alter ego des Extremfilmers Leos Carax, verkörpert Luther.

An den Pferden erkennt man die Haltung

Wie sehr sich wiederum die diversen Kohlhaas-Verfilmungen voneinander unterscheiden, macht anschaulich, wie in ihnen Pferde inszeniert wurden. Volker Schlöndorff montierte 1969 im Vorspann seines "Kohlhaas – Der Rebell" dokumentarische Aufnahmen von Demonstrationen und Straßenschlachten.

Am Ende stürmt berittene, Stöcke schwingende Polizei heran. Ein Beamter jedoch wird von seinem Dienstgaul abgeworfen; er versucht, ihn wieder zu besteigen, vergeblich. Der Machtapparat wird in seiner eigenen Machtlosigkeit vorgeführt.

In Aron Lehmans famoser No-Budget-Satire "Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel", der nach wie vor vielerorts in den Kinos läuft, müssen aus Geldnot gleich zu Beginn die stolzen Rappen gegen Ochsen und eine Ziege getauscht werden. Die Überzeugung, dass das Bewusstsein das Sein bestimmen kann, führt hier jeden fanatischen Gerechtigkeitssinn ad absurdum.

Ein Fohlen wird geboren, ein Mann geht unter

Arnaud des Pallières' große Pferde-Szene findet im Stall statt. Die Kamera ist bei der Geburt eines Fohlens dabei, verharrt dezent in einer einzigen Einstellung. Der Raum hallt wieder von dem Stöhnen der Stute. Kohlhaas sitzt im Hintergrund, bereit, das Neugeborene im richtigen Augenblick in die Welt zu ziehen. Das dauert. Nicht so lang, wie eine Geburt, aber länger, als man es sonst im zeitgenössischen Kino zulassen würde.

Des Pallières stilisiert Kohlhaas weder zum Rebellen noch zum widersprüchlichen Helden. Er zeigt ihn als Mann seiner Zeit, wie er der bildungsbürgerlichen Idealvorstellung von heute wohl am nächsten kommt: ein eher in sich gekehrter, schweigsamer starker Typ, eine Eiche im Sturm.

Er liest schon Bücher, weiß aber noch, wo die Tiere herkommen, betrachtet sie nicht als reine Ware. Kurzum: dieser Kohlhaas ist der nicht entfremdete Mann schlechthin, den die Demütigungen durch einen korrupten Machtapparat in die Verzweiflung treiben.

Kleists Stil in kontemplative Ruhe übersetzt

Den genialen Kleistschen Sprachduktus, seinen fast journalistischen, sperrigen Stil übersetzt des Pallières in kontemplative Ruhe, eingerahmt vom strengen Rhythmus der schlichten, zeitlosen Musik des britischen Komponisten Martin Wheeler. Lange dauerte es im 16. Jahrhundert, sich seiner Gewänder zu entledigen, hier schauen wir genauso lange dabei zu. Die Menschen begegnen sich zuweilen nur als Schattenrisse, im Dunkel ihrer Häuser.

Die neu erfundenen Dialoge wagen eine erstaunlich überzeugende Balance zwischen Poesie und Saftigkeit. "Ich würde seine Zartheit aus einem Schweinetrog trinken", verteidigt Lisbeth einmal ihren Mann, als man sie fragt, wie sie es mit diesem schweigsamen Sturkopf nur aushalte.

Schonungslos und recht explizit geht der Film dann den Weg seines Titelhelden in die Gewalt mit. Wie Wände stehen sich die Krieger auf dem Feld einander gegenüber. Ausdruckslos. Arrogant. Selbstgerecht. Spürbar wird, wie so eine Spannungen nach Entladung schreit, wie Kriege entstehen können und Revolutionen.

Derweil verlegt des Pallières so gut wie jede Szene, die sich bei Kleist im urbanen Raum, unter den Augen des Volks zuträgt, in die freie Natur, bezeugt nur von so wenigen Menschen wie nötig. Hier geht es nicht um die Abbildung eines politischen Prozesses, sondern um eine innere Entwicklung. Der Kampf gegen Unrecht kann eben, allem Wahlkampfgetöse zum Trotz, auch eine sehr intime Angelegenheit sein.





"Michael Kohlhaas"

When a German oak rampage in the storm


The birth of a murderer from the spirit of justice: French director Arnaud of Pallières filmed Kleist's "Michael Kohlhaas". With Mads Mikkelsen as infuriatingly arrogant hero.

12:09:13, By Ralf Kramer

Justice! Michael Kohlhaas would probably like how often you currently in the Bundestag election campaign calling for her - albeit increasingly quieter, more powerful will be the caller.

In the electoral program of the CDU is on average once every 21 pages of Justice the question. In the Green program righteousness stands at about every fifth page - as often as in "Michael Kohlhaas," the novella by Heinrich von Kleist, which has now been remade by Arnaud of Pallières with Mads Mikkelsen as Kohlhaas.

The fact that university graduates - none of which party among its members one more than the Greens - with demands for justice when people do not necessarily popular, Kleist described 200 years ago. His Kohlhaas, the "son of a schoolmaster," was one of the "most righteous" but also "appalling men of his time" that his "sense of justice" finally to "robbers and murderers" made.

Justice fighters can be terrible

One must not assume the justice seekers of today is that they also would be robbers and murderers in the face of erlittenem injustice, to see that the gap between gefühltem and a given right between political ideals and realpolitik still potential for conflict entails. And "Michael Kohlhaas" makes it a highly topical material.

In case anyone is not quite reminiscent of the German lessons: Kleist was based in his novel to the historical fate of the merchant Hans Kohlhase, who in the 16th Century in present-day Berlin lived. Towards the Leipziger Messe two of his horses were illegally confiscated by the Junker of Zaschnitz.

Kohlhase went to court and lost. With an escalating rampage he forced the revision, got back his horses, but also an indictment on murder and breach of the peace at the neck.

Kleist was his hero sharp contours

In 1808 his first published "Michael Kohlhaas" Kleist gave his hero sharper contours. The dealer is now a family man and supporters of the reformist ideas of Martin Luther. He is bullied not only bureaucratic henchmen Junkers beat his servant, eventually killed his wife Lisbeth. At the height of his vendetta Kohlhaas Luther visited personally, who then committed to a safe conduct of the investigation advertised.

French director Arnaud of Pallières has in his "Michael Kohlhaas" now Kleist's complex plot structure reduced to a minimum, creates spaces in which the charisma of his actors can develop broad: Mads Mikkelsen is such a taciturn as expressive Kohlhaas, plays his servant the "tin drummer" David Bennents. Denis Lavant, the alter ego of the filmmaker Leos Carax extreme, embodied Luther.

On the horses you can see the attitude

The extent to which in turn distinguish the various Kohlhaas adaptations of each other, highlights how horses were staged in them. Volker Schlöndorff mounted in 1969 at the urging of his "Kohlhaas - Der Rebell" documentary footage of demonstrations and street fighting.

At the end has a fantastic approach on horseback, wielding sticks police. An official, however, is thrown from his Dienstgaul he tried to climb it again, to no avail. The apparatus of power is demonstrated in his own powerlessness.

In Aron Lehman spiffy no-budget satire "Kohlhaas or the proportionality of the means," which in many places is still running in theaters, the proud black horses to oxen and a goat have to be changed need of money right at the beginning. The belief that consciousness can determine the existence, here every fanatical sense of justice leads to the absurd.

A foal is born, a man goes under

Arnaud of Pallières' Great Horses scene takes place in the stable. The camera comes with the birth of a foal, remains discreetly in a single setting. The room resounds from the groans of the mare. Kohlhaas sits in the background, ready to pull the baby at the right moment in the world. That takes time. Not as long as a birth, but longer than anyone else in contemporary cinema  would allow.

In Pallières stylized Kohlhaas neither the rebels nor the contradictory hero. It shows him as a man of his time, as he probably comes the educated middle-class ideal of today the next: a rather introverted, taciturn tough guy, an oak tree in a storm.

He is already reading books, but still know where the animals come from, does not consider it as a pure commodity. In short, this Kohlhaas is not alienated man par excellence, the humiliation by a corrupt power structure drift into despair.

Kleist's style translated into contemplative calm

The ingenious Kleist's linguistic style, its almost journalistic, bulky style translates the Pallières in contemplative tranquility, framed by the strict rhythm of the simple, timeless music of the British composer Martin Wheeler. Long it took in the 16th Century, to get rid of his garments, here we look just as long to it. The people meet sometimes only as silhouettes, in the darkness of their homes.

The newly invented dialogues dare a surprisingly convincing balance between poetry and juiciness. "I would drink his tenderness from a pig trough" Lisbeth once defended her husband when you ask them how they only stand it with this silent stubborn.

Relentlessly and quite explicitly, the film then goes to the path of his title character in the violence. As the walls warriors stand on the field against each other. Expression. Arrogant. Self-righteous. Noticeably, as such a border tensions after discharge, such as wars and revolutions may occur.

Meanwhile, the Pallières relocated as good as any scene that been happening in Kleist in urban areas, under the eyes of the people, in the great outdoors, witnessed only by so few people as necessary. Here it is not about the picture of a political process, but an inner development. The fight against injustice can be flat, especially campaign noise in spite of a very intimate affair.
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Beitrag  Admin Mi Nov 27, 2013 9:45 am

"Michael Kohlhaas"

Arnaud des Pallieres hat sich als erster Franzose an die Neuverfilmung des deutschen Literaturklassikers "Michael Kohlhaas" von Heinrich von Kleist gewagt.

Zuletzt aktualisiert: 04.11.2013 um 15:04 Uhr, Sabine Glaubitz/dpa

Wälder, Wildbäche, steile Felsen und immer wieder der Zoom auf das markante und braun gebrannte Gesicht des dänischen Stars Mads Mikkelsen. Arnaud des Pallieres hat sich als erster Franzose an die Neuverfilmung des deutschen Literaturklassikers "Michael Kohlhaas" von Heinrich von Kleist gewagt. Dabei hat er die Geschichte von Wittenberg in Deutschland nach Frankreich in die Cevennen verlegt und Nebenfiguren hinzugefügt. Dem Historiendrama a la des Pallieres fehlt es weder an Panorama-Aufnahmen noch an guten Schauspielern. Doch selbst der Kämpfernatur Mikkelsen gelingt es nicht, den Spannungspendel zum Ausschlagen zu bringen - ab 7. November in den Kinos.

Arnaud des Pallieres hat die Kleist-Novelle erstmals als 25-Jähriger gelesen. "Ich dachte sofort an eine Verfilmung, aber ich war zu jung. Ich fühlte mich noch nicht in der Lage dazu", sagte der 52-Jährige. In der Zwischenzeit hat der Regisseur und Drehbuchautor zwölf Filme realisiert. Für Frankreichs Presse gehört das etwas mehr als zweistündige Drama zu den besten Werken des Franzosen.

Deutsche Presse weniger euphorisch

Die Meinung der deutschen Presse nach der Premiere auf dem diesjährigen Filmfestival in Cannes wich davon etwas ab. Einige hatten wenige Monate zuvor die Leinwandversion von Aron Lehmann gesehen, der mit "Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel" seinen ersten Langfilm gezeigt hatte.
Michael Kohlhaas lebt im 16. Jahrhundert und handelt mit Pferden. Auf dem Weg zu einem Markt wird er aufgehalten. Entgegen aller Gepflogenheiten wird ein Passierschein von ihm verlangt. Als Pfand für seine Weiterreise hinterlässt er zwei stattliche Rappen. Als er seine Tiere wieder abholen möchte, findet er sie in einem fürchterlichen Zustand vor. Kohlhaas verlangt Wiedergutmachung. Als seine Klage bei Gericht abgelehnt wird, begibt er sich mit einigen Getreuen auf einen Feldzug gegen die ungerechte Obrigkeit.

Wo liegt die Grenze zwischen Widerstand, bewaffnetem Kampf und Terrorismus? Das Thema des Films ist hochaktuell und die Leistung der Schauspieler überzeugend. Trotz einiger Gewalt-Exzesse kommt das Drama trotzdem nicht in Schwung. Des Pallieres hat die Handlung in die Cevennen verlegt, um die Stimmung und den Geist des damals aufkommenden Protestantismus wiederzufinden. So bleibt denn auch der Film in seiner Handlung nüchtern, streng und statisch.

Mikkelsen wurde in Cannes 2012 für seine Rolle im Film "Die Jagd" als bester Schauspieler ausgezeichnet - auch da spielte er hervorragend den Leidenden und den ungerecht Behandelten. Doch der 47-Jährige steht in "Michael Kohlhaas" zu sehr im Fokus: Zu oft wird sein markantes Gesicht herangezoomt. Im Zentrum scheint mehr der Schauspieler als der Pferdehändler zu stehen - die Kamera schwenkt zu gern auf den halbnackten Körper des Helden mit Dreitagebart.





"Michael Kohlhaas"

Arnaud of Pallieres has ventured out as the first Frenchman to the remake of the German literary classic "Michael Kohlhaas" by Heinrich von Kleist.

Last updated: 04/11/2013 at 15:04 clock, Sabine Glaubitz / dpa

Forests, wild rivers, steep cliffs and over again the zoom on a striking, suntanned face of the Danish star Mads Mikkelsen. Arnaud of Pallieres has ventured out as the first Frenchman to the remake of the German literary classic "Michael Kohlhaas" by Heinrich von Kleist. He has the story of Wittenberg in Germany relocated to France in the Cévennes and added minor characters. The historical drama a la the Pallieres lacks neither panoramic shots yet of good actors. But even the fighter Mikkelsen is unable to bring the voltage swing for knocking - from 7 November in the cinema.

Arnaud of Pallieres has the Kleist novella first read as a 25-year-old. "I immediately thought of a film adaptation, but I was too young. I am not yet felt able to," said the 52-year-old. In the meantime, the director and screenwriter has created twelve films. For France, the press heard more than two-hour drama among the best works of the French.

German press less euphoric

The opinion of the German press after the premiere at this year's Cannes Film Festival aside from it somewhat. Some had a few months previously seen the film version of Aron Lehmann, who had shown "Kohlhaas or the proportionality of means" his first feature film.

Michael Kohlhaas lives in the 16th Century and deals with horses. Towards a market he is stopped. Despite all the practice, a pass from him is required. As a pledge to continue his journey, he is survived by two handsome black horse. When he wants to pick up his animals, he finds them before in a terrible state. Kohlhaas demanded redress. When his application is rejected in court, he sets out with a few faithful followers to a campaign against the unjust authorities.
Where is the boundary between resistance, armed struggle and terrorism? The theme of the movie is up to date and the performance of the actors convincing. Despite some violent excesses of the drama is still not going. Des Pallieres the story has moved to the Cevennes, to rediscover the mood and spirit of the then-emerging Protestantism. So as well as the film remains in its action sober, austere and static.

Mikkelsen was honored at Cannes in 2012 for his role in the movie "The Hunt" Best Actor - also because he played excellently the suffering and the wronged. But the 47-year-old is in "Michael Kohlhaas" too much in focus: Too often its striking face is zoomed. In the center more the actor seems to stand as the horse-dealer - the camera pans to like the half-naked body of the hero with three-day stubble.
Source: [Es ist nur Administratoren erlaubt, diesen Link zu sehen] (Austria) (translated by google)
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Beitrag  Admin Do Nov 28, 2013 7:35 am

Mads Mikkelsen als „Michael Kohlhaas“

Samstag, 07.09.2013, 16:30

Wälder, Wildbäche, steile Felsen und immer wieder der Zoom auf das markante und braun gebrannte Gesicht des dänischen Stars Mads Mikkelsen. Arnaud des Pallières hat sich als erster Franzose an die Neuverfilmung des deutschen Literaturklassikers „Michael Kohlhaas“ von Heinrich von Kleist gewagt.
Dabei hat er die Geschichte von Wittenberg in Deutschland nach Frankreich in die Cevennen verlegt und Nebenfiguren hinzugefügt. Dem Historiendrama à la des Pallières fehlt es weder an Panorama-Aufnahmen noch an guten Schauspielern. Doch selbst der Kämpfernatur Mikkelsen gelingt es nicht, den Spannungspendel zum Ausschlagen zu bringen.


Arnaud des Pallières hat die Kleist-Novelle erstmals als 25-Jähriger gelesen. „Ich dachte sofort an eine Verfilmung, aber ich war zu jung. Ich fühlte mich noch nicht in der Lage dazu“, sagte der 52-Jährige. In der Zwischenzeit hat der Regisseur und Drehbuchautor zwölf Filme realisiert. Für Frankreichs Presse gehört das etwas mehr als zweistündige Drama zu den besten Werken des Franzosen.

Die Meinung der deutschen Presse nach der Premiere auf dem diesjährigen Filmfestival in Cannes wich davon etwas ab. Einige hatten wenige Monate zuvor die Leinwandversion von Aron Lehmann gesehen, der mit „Kohlhaas oder die Verhältnismäßigkeit der Mittel“ seinen ersten Langfilm gezeigt hatte.

Michael Kohlhaas lebt im 16. Jahrhundert und handelt mit Pferden. Auf dem Weg zu einem Markt wird er aufgehalten. Entgegen aller Gepflogenheiten wird ein Passierschein von ihm verlangt. Als Pfand für seine Weiterreise hinterlässt er zwei stattliche Rappen. Als er seine Tiere wieder abholen möchte, findet er sie in einem fürchterlichen Zustand vor. Kohlhaas verlangt Wiedergutmachung. Als seine Klage bei Gericht abgelehnt wird, begibt er sich mit einigen Getreuen auf einen Feldzug gegen die ungerechte Obrigkeit.

Wo liegt die Grenze zwischen Widerstand, bewaffnetem Kampf und Terrorismus? Das Thema des Films ist hochaktuell und die Leistung der Schauspieler überzeugt. Trotz einiger Gewalt-Exzesse kommt das Drama nicht in Schwung. Des Pallières hat die Handlung in die Cevennen verlegt, um die Stimmung und den Geist des damals aufkommenden Protestantismus wiederzufinden. So bleibt denn auch der Film in seiner Handlung nüchtern, streng und statisch.

Mikkelsen wurde in Cannes 2012 für seine Rolle im Film „Die Jagd“ als bester Schauspieler ausgezeichnet – auch da spielte er hervorragend den Leidenden und den ungerecht Behandelten. Doch der 47-Jährige steht in „Michael Kohlhaas“ zu sehr im Fokus: Zu oft wird sein markantes Gesicht herangezoomt. Im Zentrum scheint mehr der Schauspieler als der Pferdehändler zu stehen – die Kamera schwenkt zu gern auf den halbnackten Körper des Helden mit Dreitagebart.
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